Schwäbische Zeitung (Biberach)
Ceferin stellt sich gegen Infantino
BRÜSSEL (SID) - Die Botschaft an den FIFA-Boss Gianni Infantino und seine umstrittenen „Geheimpläne“war unmissverständlich: Mit scharfen Worten hat UEFA-Präsident Aleksander Ceferin dem angestrebten Verkauf neuer Turnierformate eine erneute Absage erteilt. Der europäische Dachverband will Infantinos Vorhaben, eine neue Weltliga für Nationalmannschaften sowie eine reformierte Club-WM an ein Investoren-Konsortium zu veräußern, gemeinsam mit den Clubs entschlossen entgegentreten.
„Wir sind uns einig, dass wir keinen Wettbewerb an eine Wirtschaftsorganisation verkaufen können. Das dürfen wir nicht. Wir sind nicht die Besitzer des Fußballs, wir sind gewählt als seine Vertreter“, sagte Ceferin nach einem Treffen mit Andrea Agnelli, dem Chef der europäischen Clubvereinigung ECA, am Dienstag in Brüssel: „Wir sind uns einig, dass der Fußball nicht zum Verkauf steht. Wir sind uns einig, dass der Fußball nicht nur auf Gewinnmaximierung abzielen darf.“
Agnelli sprang dem slowenischen UEFA-Chef zur Seite: „Das ist ein wichtiger Tag für den Fußball“, sagte der Boss von Italiens Rekordmeister Juventus Turin: „Wir haben eine gute Chance, um zu zeigen, dass wir den Weg weiter gemeinsam gehen wollen. Ein Angebot der FIFA, wie es kolportiert wurde, haben wir Clubs nie vorliegen gehabt.“
Infantino versucht seit März, den FIFA-Vorstand davon zu überzeugen, die beiden neuen Turnierformate für insgesamt 25 Milliarden Dollar für zwölf Jahre an internationale Investoren zu verkaufen.