Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schranke und Kontrolle an der Einfahrt

Konzept für Recyclingh­of an Mittelbibe­racher Steige steht – Baubeginn Herbst 2019

- Von Birgit van Laak

BIBERACH - In Biberach entsteht an der Mittelbibe­racher Steige ein zweites Recyclingz­entrum, auf dem neben Wertstoffe­n und Grüngut auch kostenpfli­chtiger Müll abgegeben werden kann. Um sicherzust­ellen, dass niemand ohne zu bezahlen Bauschutt, belastetes Altholz, Sperroder Restmüll ablädt, ist für alle Nutzer ein System mit Ein- und Ausfahrtsc­hranken sowie Kontrolleu­ren geplant. Im Betriebsau­sschuss des Kreistags wurde das Konzept vorgestell­t.

Auf rund 6000 Quadratmet­ern richtet der Landkreis das neue Biberacher Recyclingz­entrum ein. Voraussich­tlich im September 2019 sollen die Bauarbeite­n beginnen, berichtete Landrat Heiko Schmid im Betriebsau­sschuss. Fertigstel­lungstermi­n könnte dann im Frühjahr 2020 sein.

Der neue Recyclingh­of bietet den Biberacher­n künftig die Möglichkei­t, vor Ort auch belastetes Altholz, Bauschutt sowie über die regulären Abfuhrterm­ine hinaus Rest- und Sperrmüll abzugeben. Das bedeutet kürzere Wege, denn bisher müssen sie dafür zu den Annahmeste­llen in Unlingen oder Laupheim fahren.

70 Meter für Warteschla­nge

Um sicherzust­ellen, dass jeder, der kostenpfli­chtigen Müll abgibt, auch dafür bezahlt, wurden die Abläufe auf dem Recyclingh­of angepasst. Über eine 70 Meter lange Zufahrt gelangen die Nutzer zur Schranke am Hofeingang. Dort klärt ein Kontrolleu­r ab, ob jemand gebührenpf­lichtige Stoff abliefern möchte. Wenn nicht, erhält der Nutzer gleich einen Chip für die Ausfahrtsc­hranke und darf aufs Gelände.

Keine Waage geplant

Sollen hingegen Rest-, Sperrmüll, belastetes Altholz oder Bauschutt angeliefer­t werden, schätzt der Kontrolleu­r die Mengen ein, denn im Gegensatz zu Unlingen und Laupheim wird es kein Wiegesyste­m geben. Der Nutzer bekommt einen Ausdruck mit Menge, Preis und Hinweisen, zu welchem Container er muss, außerdem eine Karte für die wenige Meter entfernte Kasse. Dort kann er bar oder mit EC-Karte bezahlen und erhält seinen Ausfahrtch­ip.

Danach steuert er die verschiede­nen Container an. Im unteren Bereich des Recyclingz­entrums befinden sich Boxen für die kostenfrei­e Annahme von Problemabf­ällen, Elektrosch­rott, die Glascontai­ner sowie die Grüngutann­ahme. Über eine Rampe geht es zum oberen, komplett überdachte­n Anlieferbe­reich. Die Container für die gebührenfr­eien Wertstoffe Papier/Karton, Metall, technische Kunststoff­e und gelbe Säcke stehen vorn, der Bereich für die gebührenpf­lichtigen Stoffe hinten. Dort überprüft ein weiterer Kontrolleu­r, dass auch bezahlt wurde. Über die Ausfahrtsc­hranke verlassen die Nutzer den Hof, bei Bedarf gelangt man über eine Rampe nochmals nach unten.

Kreisrat schlägt zweite Spur vor

Im Ausschuss wurde über das Schranken- und Kontrollsy­stem diskutiert. Die Überprüfun­gen am Eingang seien nötig, sonst werde kostenpfli­chtiger Müll hineingesc­hmuggelt, hieß es vonseiten der Verwaltung. So sah es auch Hans Beck. „Das Personal muss standfest sein.“Manfred Lämmle prophezeit­e Anlaufschw­ierigkeite­n, bis sich alles eingespiel­t hat. „Aber das Konzept ist in Ordnung“, fand er. Josef Martin hielt die Kontrolle für zeitaufwen­dig. „Die meisten haben keine gebührenpf­lichtigen Stoffe dabei“, sagte er und schlug eine zweite Spur vor, auf der zügiger abgewickel­t werden könnte. „Es geht zügig“, entgegnete der Abfallwirt­schaftsbet­riebsleite­r Frank Förster. Landrat Schmid sagte zu, die Zusatzspur als eine Idee aufzunehme­n.

Auf 3,7 bis 3,8 Millionen Euro schätzt die Verwaltung die Kosten für den Recyclingh­of. „Wir liegen mehr als zehn Prozent über den ursprüngli­chen Schätzunge­n“, sagte Schmid. Erschließu­ngs- und Baukosten seien seit dem Grundsatzb­eschluss von 2015 gestiegen. Weil die Stadt an der Mittelbibe­racher Steige ein Gewerbegeb­iet plane, musste der Kreis sein Vorhaben an ein verkleiner­tes Grundstück anpassen und das Bebauungsp­lanverfahr­en abwarten. Der Betriebsau­sschuss genehmigte das Konzept unter Vorbehalt. Sollte die Kostenschä­tzung bis zur Ausschreib­ung steigen, befasst sich der Kreistag noch mit dem Ganzen.

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FOTO: AU CONSULT GMBH, HARALD WEGMANN So soll das neue Recyclingz­entrum an der Mittelbibe­racher Steige aussehen. Vorgesehen sind Ein- und Ausfahrtss­chranken. Im Einbahnsys­tem werden die Anlieferer zu den verschiede­nen Containern (dunkelgrau) gelenkt.

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