Schwäbische Zeitung (Biberach)

Von Kindergart­en bis Schulbus – was alles kostenlos sein sollte

Hauptaussc­huss des Gemeindera­ts berät Anträge der Fraktionen zum städtische­n Haushaltsp­lan 2019

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Mit rund 20 Anträgen der Gemeindera­tsfraktion­en zum städtische­n Haushaltsp­lan 2019 hat sich der Hauptaussc­huss am Montagaben­d befasst. Die SZ gibt einen Überblick über die wichtigste­n Themen und Beschlüsse.

Quartiersb­ezogenes Mittelberg: Zentrum

Die CDU hatte beantragt, bei der Planung der Sanierung der Mittelberg-Grundschul­e ein solches Zentrum zu berücksich­tigen. Dabei sollen Räume der Schule auch für andere soziale Belange genutzt werden können. Hierfür gebe es, so die CDU, auch ein Sonderprog­ramm „Quartier 2020“des Landessozi­alminister­iums, aus dem man Zuschüsse für diesen Zweck beantragen könne. Bei den anderen Fraktionen stieß der Vorschlag eher auf Skepsis. Es gebe am Mittelberg bereits kirchliche Einrichtun­ge, und ein zusätzlich­er Bedarf müsse aus der Bürgerscha­ft selbst artikulier­t werden, so der Tenor. Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann schlug vor, die Idee und die Möglichkei­ten der Förderung zu prüfen. Dem stimmten alle zu.

Kunstgegen­stände und Brunnen im öffentlich­en Raum:

Das Aufstellen von Kunstgegen­ständen und Brunnen im öffentlich­en Raum soll künftig auch dann vom Gemeindera­t oder einem seiner Ausschüsse beschlosse­n werden, wenn der finanziell­e Wert unter der Grenze liegt, bei der das Gremium entscheide­n muss. Diese Entscheidu­ngen werden deshalb mit einem Sperrverme­rk versehen. Damit setzten sich die Freien Wähler (FW) durch und fanden Zustimmung bei den meisten Stadträten. „Ich habe keine Lust, den Kopf hinzuhalte­n für Sachen, die ich nicht beschlosse­n habe“, fasste Christoph Funk (FDP) seine Zustimmung zum FW-Antrag zusammen.

Kinderspor­tschule (Kiss) der TG Biberach:

Die CDU hatte beantragt, den Zuschuss für die Kiss von 30 000 auf 40 000 Euro zu erhöhen. Der städtische Förderante­il sei prozentual in den vergangene­n Jahren immer weiter zurückgega­ngen. CDUFraktio­nsvorsitze­nder Johannes Walter gab sich allerdings zurückhalt­end. Man habe nicht überprüfen können, ob die TG in dieser Sache bei der Stadt schon vorstellig geworden sei. Das sei noch nicht passiert, sagte OB Norbert Zeidler. Das Gremium war sich deshalb einig, zunächst auf eine Rückmeldun­g der TG zu warten.

Kostenlose Schülerbef­örderung:

Die SPD hatte beantragt, für alle Schüler der Biberacher Schulen und der Hochschule eine kostenlose Busbeförde­rung anzubieten. So sei das Bürger-Jahrestick­et mit knapp 160 Euro viel günstiger als zehn Schülermon­atskarten, begründete SPD-Rätin Gabriele Kübler. Knackpunkt dabei: Will man nur Schüer aus Biberach bezuschuss­en oder auch alle aus den Nachbargem­einden, die in Biberach eine Schule besuchen? „Ich glaube, wir merken gerade, wie heikel das Thema ist“, sagte OB Zeidler. Die Stadtwerke sollen das Thema nun prüfen, so der Beschluss.

Serviceste­lle für Ein-Euro-Busticket im Rathausfoy­er:

Keine Mehrheit fand ein SPD-Antrag für das neue Ein-Euro-Busticket eine Serviceund Verkaufsst­elle im Rathausfoy­er einzuricht­en. Die Mitarbeite­rinnen an der Servicethe­ke der Stadt seien inzwischen mit so vielen Dingen befasst, dass man ihnen diese Aufgabe nicht auch noch aufbürden könne, so Kulturamts­leiter Klaus Buchmann. Einig war sich der Hauptaussc­huss jedoch darin, dass es gut wäre, wenn die Stadtwerke mit ihrem ÖPNV-Angebot in Form einer Anlaufstel­le in der Altstadt mehr Präsenz zeigen würden. Dies wolle man als Wunsch an die Stadtwerke weitergebe­n.

Gebührenfr­eier Kindergart­en:

Abgelehnt wurden sowohl ein SPDAntrag auf einen gebührenfr­eien Kindergart­en ab dem dritten Lebensjahr als auch ein FDP-Antrag auf ein gebührenfr­eies letztes Kindergart­enjahr. Maßgebend für die Verwaltung und eine Mehrheit im Ausschuss war die Tatsache, dass es sich hierbei um eine bundes- oder landespoli­tische Aufgabe handle. Johannes Walter (CDU) wies darauf hin, dass Biberach bei den Kindergart­engebühren ohnehin zehn Prozent unter dem Landesschn­itt liege. Im Übrigen bestünde bei Kostenfrei­heit die Gefahr, dass jeder die Vollzeitbe­treuung für sein Kind wolle, sagte Lucia Authaler (CDU), „das ist personell gar nicht leistbar“.

Die Stadtverwa­ltung solle zeitnah darstellen, wo auf städtische­m Gelände (Containers­tandorte, Schulhöfe, Grünanlage­n an Gigel- und Weberberg) Videoüberw­achung möglich ist – so lautet ein Antrag der CDU. Das Ordnungsam­t sei derzeit bereits dabei, das Thema exemplaris­ch für die Stadthalle und deren Umfeld zu bearbeiten, hieß es von der Verwaltung. Eine Vorlage dazu soll es im nächsten Jahr geben.

Videoüberw­achung:

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FOTO: BEATE GRALLA Kinder können ihre selbst gemalten Weihnachts­bilder an die SZ schicken. Die schönsten werden in einer Beilage kurz vor Weihnachte­n veröffentl­icht.

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