Schwäbische Zeitung (Biberach)

Originalge­treuer Wasserkran in Wennedach aufgestell­t

1970 wurde der Wasserkran an der Öchsle-Strecke abgebaut – Jetzt steht dort wieder ein rekonstrui­ertes Modell

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WENNEDACH (sz) - Von 1899 bis 1970 hat es im Bahnhof Wennedach einen Wasserkran gegeben. Dieser war notwendig, da insbesonde­re die zu Anfangszei­ten beim Öchsle eingesetzt­en Mallet-Maschinen unterwegs Wasser fassen mussten. Auch später war dies bei langen Zügen oder unterwegs notwendige­n Rangierfah­rten der Fall. Der Wasserkran wurde vor der langen Steigung bei Wennedach aufgestell­t, da auf dieser von den Dampfloks viel Wasser verbraucht wurde. Fast 50 Jahre nach dem Abbau wurde der Wasserkran rekonstrui­ert und wieder aufgestell­t.

Nach Abstellung der letzten Öchsle-Dampflok wurde der Wasserkran von der Bundesbahn verschrott­et und das Betonfunda­ment von Anwohnern fast vollständi­g aufgefüllt, teilen die Verantwort­lichen der Öchsle-Bahn mit.

Aus musealen Gründen und um das Eisenbahne­rlebnis für die Fahrgäste des Öchsle zu steigern, sei dieser Wasserkran nun rekonstrui­ert worden. Als Erstes wurde das erhaltene, 1,60 Meter tiefe Fundament in Handarbeit von Dreck und Schutt befreit.

Infotafel soll im Frühjahr folgen

Nachdem vom Wasserkran keine Pläne erhalten waren, wurde der Wasserkran anhand alter Fotos rekonstrui­ert. In den vergangene­n Monaten wurde der Wasserkran nun federführe­nd von Andreas Albinger nachgebaut und vor wenigen Tagen auf dem historisch­en Fundament aufgestell­t.

Der Wasserkran ist funktionsf­ähig, aber bisher nicht ans Wasserleit­ungsnetz angeschlos­sen. Die in früheren Zeiten für diesen Wasserkran vorhandene Wasserfass­ung samt Wasserhoch­behälter in der Nähe des Bahnhofs hat die vergangene­n Jahrzehnte nicht überlebt.

Der rekonstrui­erte Wasserkran stellt laut Pressemitt­eilung ein Einzelstüc­k dar. Kein Wasserkran dieser Bauart habe die Zeit überdauert. Im Frühjahr soll beim Wasserkran neben dem Öchsle-Radweg noch eine Infotafel aufgestell­t werden, auf der der Wasserkran mit seiner Funktion sowie der frühere Bahnhof Wennedach vorgestell­t wird.

Inzwischen sind bei der Museumsbah­n drei Wasserkrän­e in Warthausen, Wennedach und Ochsenhaus­en vorhanden. Darunter mit dem Wasserkran in Ochsenhaus­en ein voll funktionsf­ähiges Exemplar. Das „historisch korrekte Wasserfass­en“der Dampfloks am Wasserkran in Ochsenhaus­en stößt laut den Öchsle-Verantwort­lichen stets auf großes Interesse bei den Fahrgästen.

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FOTO: GERHARD BAUM In den vergangene­n Monaten wurde der Wasserkran federführe­nd von Andreas Albinger nachgebaut. Jetzt steht er wieder am Originalsc­hauplatz in Wennedach.

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