Schwäbische Zeitung (Biberach)
78 Kaufleute starten ins Berufsleben
Winterprüfung an der Kaufmännischen Berufsschule in Biberach erfolgreich abgeschlossen
BIBERACH (sz) - 78 kaufmännische Auszubildende der Gebhard-MüllerSchule in Biberach haben ihren ersten Berufsabschluss in sieben Ausbildungsberufen der Branchen Bank, Industrie, Einzelhandel, Verkäufer, Großhändler, Büromanagement und Sozialversicherung erworben.
Anspannung und Entspannung zugleich lag im Großen Atrium der Biberacher Kaufmännischen Schule in der Luft. Zur Feierstunde hatten die Ausbildungsbetriebe und die Schule eingeladen. Die schulische Prüfung, wegen des Termins auch „Winterprüfung“genannt, ist gleichzeitig der schriftliche Teil der Abschlussprüfung des dualen Partners, der von der Schule im Auftrag der Kammern abgenommen wird.
Zur Feierstunde begrüßten Schulund Abteilungsleitung der kaufmännischen Schule Biberach die Absolventen und ihre Gäste, Eltern und Freunde. Der diesjährige Vertreter der Ausbildungsbetriebe, Peter Scheible von der Kreissparkasse Biberach, stieg mit klassischen Zitaten und älteren Sprichwörtern in seine Festrede ein. Der Weisheit zum Beispiel, dass „Lehrjahre keine Herrenjahre“seien, könne man die auch heute noch aktuelle Lehre entnehmen, „zuerst einmal in Vorleistung zu gehen und dann aber auch etwas erwarten zu dürfen“. Scheible sparte auch nicht mit klaren Worten für den „deutschen Erfolgsschlager“Duales System. Denn in einer Zeit, in der das Vollzeitstudium die erste Option nach dem Abitur für viele Jugendliche sei, bewiesen die heutigen Absolventen einmal mehr, dass die „solide Plattform Berufsabschluss“eine großartige Option sei. Folgende Botschaft gab er den jungen Erwachsenen mit auf ihren Weg: Erstens gebe es „keine falschen Wege“, sondern man könne auf jedem eingeschlagenen Pfad etwas Neues lernen. Und zweitens: „Haltet euch auf allen Wegen die Stärken bewusst!“
„Lebensverlängernde Maßnahme“
Schulleiter Thomas Ohlhauser unterstützte in seiner Ansprache das Lob auf das bewährte deutsche Duale System. Er lobte die örtliche Lernortkooperation, die das Duale System konkret trage. Denn zwischen den Ausbildungsbetrieben und der Berufsschule herrsche ein sehr offenes Klima vor, in dem „über alles intensiv gesprochen“werden könne. Ohlhauser spielte in seiner Ansprache an die Absolventen auf den alten Begriff der Berufung an und stellte diesen einer Haltung entgegen, die darin bestehe, „seinen Job“zu machen. Wenn man seinen Beruf als Berufung verstehen könne, gehe man auch nach Jahren noch mit Freude und Hingabe seiner Arbeit nach. Er riet den Absolventen, anknüpfend an Studien zum Verhältnis von Lernen und Gesundheit, eine Haltung des lebenslangen Lernens. Denn die Verbindung aus Freude am Beruf und dieser Einstellung sei eine „wahrhaft lebensverlängernde Maßnahme“.
Mit einem adventlichen Abschluss bei Gebäck und Getränken, gesponsert von der Kreissparkasse Biberach, klang die Feierstunde aus. Auch an Dankbarkeit gegenüber den Klassen- und Fachlehrern mangelte es nicht. Zuvor waren aber noch 78 Abschlusszeugnisse, 19 Belobigungen, ein Preis und drei Sonderpreise zu überreichen. Zwei Preise fanden schneller ihren Empfänger: Jasmin Prasser aus Schwendi nahm sie aufgrund zweifach hervorragender Leistungen zusammen entgegen.