Schwäbische Zeitung (Biberach)
Streit um braune Brause
Der Limonadenhersteller Pepsi prüft rechtliche Schritte gegen AfD – Coca-Cola-Protest gegen Rechtspopulisten
RAVENSBURG - Der US-Limonadenhersteller Pepsico prüft rechtliche Schritte gegen die Alternative für Deutschland (AfD), nachdem eine Berliner Ortsgruppe der Partei ein Plakat mit dem Logo der Getränkemarke Pepsi veröffentlicht hat. „Wir distanzieren uns ausdrücklich von dieser parteipolitischen Vereinnahmung der Marke Pepsi und prüfen rechtliche Schritte gegen die Urheber wegen Verletzung unserer Markenrechte“, sagte eine Pepsi-Sprecherin der „Schwäbischen Zeitung“.
Hintergrund ist der Boykottaufruf einiger AfD-Anhänger gegen den Pepsi-Rivalen Coca-Cola, nachdem dieser sich eine Protestaktion von Berliner Künstlern gegen die AfD zu eigen gemacht hatte. Der Stein des Anstoßes war ein Plakat auf dem Berliner Lützowplatz. Das zeigt den bekannten Coca-Cola-Weihnachtsmann mit dem berühmten rot-weißen Logo des Konzerns. Der Schriftzug auf dem Plakat: „Für eine besinnliche Zeit: Sag nein zur AfD!“Aufgestellt hatte das Plakat das Aktivistenkollektiv Modus.
Der ebenfalls aus den USA stammende Getränkekonzern Coca-Cola begrüßt offenbar den Protest gegen die Partei: Patrick Kammerer, Kommunikations-Chef von Coca-Cola Deutschland, twitterte auf seinem persönlichen Account ein Bild des Plakates. Sein Kommentar zu der Aktion: „Nicht jedes Fake muss falsch sein.“
Dass Kammerers Tweet dann auch noch vom offiziellen Hauptaccount des Konzerns retweetet wurde, missfiel einigen Anhänger der AfD. Sie forderten unter dem Hashtag #CocaColaNeinDanke einen Boykott des Getränkekonzerns und lancierten ein eigenes Plakat im Netz. Darauf das Logo des Coca-Cola-Erzrivalen Pepsi und der Spruch: „Für eine besinnliche Zeit. Sag Ja zur AfD“. Das aber missfiel dem Limonadenhersteller Pepsico.