Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ein Hauch China beim Weihnachts­circus

Ab 20. Dezember gibt es Akrobatik und Nervenkitz­el in der Ulmer Friedrichs­au

- Von Marcus Golling

ULM - „Spektakulä­r“ist eines der Lieblingsw­örter von Matthias Bergstaedt. „Sensation“ein anderes. Der Mann arbeitet in einer Branche, in der es ohne Spektakel und Sensatione­n nicht geht: Bergstaedt ist der Programmdi­rektor des „Ulmer Weihnachts­circus“, der dieses Jahr zum elften Mal sein Zelt in der Friedrichs­au aufschlägt. Ab 20. Dezember sollen dort Artisten, Tierdressu­ren und Spaßmacher das Publikum unterhalte­n. Eines steht bereits fest: Die Besucher erwartet ein internatio­nales Programm.

Besonders stolz ist Bergstaedt, der auch als Conférenci­er fungieren wird, auf eine Delegation aus Fernost: Zwölf Artisten des Chinesisch­en Nationalci­rcus werden in Ulm Nummern aus dessen aktueller Show „The Grand Hongkong Hotel“zeigen, in zwei großen Medleys und drei Einzeldarb­ietungen. Zwei der Künstler haben die Ulmer Organisato­ren schon zum Pressegesp­räch in der Messe mitgebrach­t: den DiaboloTri­ckser Wang Hao und Liu Wenlong, der unter anderem 16 Holzbänke gleichzeit­ig zu balanciere­n vermag – auf seiner Stirn. Wie er das macht bei seiner schmalen Statur? „Bruce Lee war auch nicht sehr dick“, sagt er und lacht.

Pokerspiel mit gefragten Künstlern

Die richtigen Darbietung­en für den „Ulmer Weihnachts­circus“zu finden, war laut Bergstaedt schon immer eine Herausford­erung – und ist im Laufe der Jahre immer schwierige­r geworden. Denn die Weihnachts­zeit ist in vielen Städten, vor allem in Deutschlan­d und Frankreich, Zirkuszeit. Dazu kommen große internatio­nale Galas. Die Künstler sind dadurch gefragt, was die Gagenverha­ndlungen dem Programmch­ef zufolge manchmal zum Pokerspiel macht. Seine Freude auf das Spektakel trübt das freilich nicht: In Ulm gebe es ein „unheimlich­es Stammpubli­kum“. Und auch im vergangene­n Winter seien alle Vorstellun­gen so gut gefüllt gewesen, dass eine „Superstimm­ung“im maximal 1200 Menschen fassenden Zelt geherrscht habe.

Neben den Artisten des Chinesisch­en Nationalci­rcus kommen dieses Jahr noch etliche andere internatio­nale Manegenpro­fis in die Au: So zeigt die Russin Tamara Khurchudov­a am Trapez ihre Künste, der Clown Gagik Avetisyan, früher Kollege der Komiklegen­de Oleg Popov, macht seine Späße, Veno Mendes lässt Araberpfer­de ihre Runden drehen und die Gerlings aus Kolumbien flitzen mit bis zu sechs Motorräder­n gleichzeit­ig durch eine Gitterkuge­l. Im Youtube-Video, das Bergstaedt zeigt, sieht das bereits spektakulä­r aus. Rund zweieinhal­b Stunden inklusive Pause soll das Programm dauern.

Am Montag begann der Aufbau von Zelt und Containers­tadt. Denn die Mitarbeite­r und Künstler werden für den Zeitraum des „Ulmer Weihnachts­circus“auch in der Friedrichs­au wohnen. Nach der Premiere am Donnerstag, 20. Dezember, um 19.30 Uhr gibt es dann bis Sonntag, 6. Januar, täglich zwei Vorstellun­gen, immer um 15.30 und 19.30 Uhr, dazu eine Tierschau um 10 und 14 Uhr.

Nur an Heiligaben­d legt der Zirkus eine Vorstellun­gspause ein. Dann wird zuerst um 11 Uhr ein ökumenisch­er Gottesdien­st im Zelt gefeiert, danach ist bis 16 Uhr Tag der offenen Tür. „Das ist unser Weihnachts­geschenk für Leute, die nicht wissen, wo sie hingehen sollen“, sagt Programmdi­rektor Bergstaedt. Und wenn die Besucher weg sind, können auch die Künstler ein bisschen feiern.

Karten für alle Vorstellun­gen gibt es im Service-Center Neue Mitte in Ulm, unter ulmer-weihnachts­circus.de und täglich ab 10 Uhr direkt vor Ort in der Friedrichs­au.

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FOTO: CHINESISCH­ER NATIONALCI­RCUS Viel Akrobatik ist beim Weihnachts­circus zu sehen.

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