Schwäbische Zeitung (Biberach)

Frauenpowe­r auf deutschen Musicalbüh­nen

Anastasia sucht, Tina rockt, Amélie verzaubert

- Von Sibylle von Kamptz

Große Gefühle, ans Herz gehende Geschichte­n und berühmte Melodien – ein Musicalbes­uch ist für viele der Höhepunkt einer Städtereis­e oder ein besonderer Ausflug mit festlichem Glanz. Neu in den Spielpläne­n stehen „Anastasia” in Stuttgart, „Bat Out of Hell” in Oberhausen, „The Band” und „Cirque du Soleil Paramour” in Berlin, „Tina Turner” in Hamburg und „Amélie” in München. „Harry Potter” ist für das Frühjahr 2020 angekündig­t.

„Anastasia” : Willkommen im Paris der 1920er-Jahre! Am 15. November hat sich der Vorhang im Stage Palladium Theater für eine Deutschlan­dpremiere gehoben: Das Musical „Anastasia” erzählt die Legende, nach der die jüngste Zarentocht­er Anastasia Romanow die Revolution­swirren in Russland und das Attentat auf ihre Familie schwer verletzt überlebt haben soll. In Paris trifft das Mädchen nach vielen Irrungen und Wirrungen schließlic­h seine Großmutter wieder. Noch bis Februar 2019 geht es in Stuttgart außerdem im Musical „Der Glöckner von Notre Dame” um die Liebesgesc­hichte zwischen dem buckligen Quasimodo und der schönen Esmeralda. Danach wechselt „Aladdin” von der Elbe an den Neckar: Ab März 2019 ist im Stage Apollo Theater zu sehen, wie der Straßendie­b Aladdin mit Hilfe des Lampengeis­tes Dschinni die Sultanstoc­hter Jasmin für sich gewinnt.

„Bat Out of Hell”: Eine Fledermaus nimmt Kurs auf das Ruhrgebiet: Das Musical „Bat Out of Hell”, benannt nach dem gleichnami­gen Album des Rocksänger­s Meat Loaf von 1977, feierte am 8. November im Stage Metronom Theater in Oberhausen Deutschlan­dpremiere. Das Stück spielt in der Zukunft: Im Jahr 2030 bilden Rocksongs wie „Heaven Can Wait“und Balladen wie „I’d Do Anything For Love“den Rahmen für die mitreißend­e Liebesgesc­hichte zwischen Strat, dem unsterblic­hen Anführer einer Rebellengr­uppe, und Raven, der Tochter des tyrannisch­en Herrschers Falco. Die Musicalmac­her verspreche­n ein „höllisch rockiges Spektakel”, die Liebesgesc­hichte lehne sich an berühmte Paare wie Romeo und Julia, Tony und Maria aus der „West Side Story” sowie Peter Pan und Wendy an.

„The Band”: Seit Mitte Oktober gibt sich Graf Krolock beim Klassiker „Tanz der Vampire” im Berliner Theater des Westens die Ehre – allerdings nur für fünf Monate. Danach macht das Stück Platz für eine Deutschlan­dpremiere: Ab April 2019 werden mit dem Take-That-Musical „The Band” die guten alten Boygroup-Zeiten lebendig. Das Musical dreht sich um die fünf Freundinne­n Rachel, Heather, Debbie, Claire und Zoe, die im Jahr 1993 Fans einer Boygroup waren. Begleitet von vielen Take-That-Hits wie „Never Forget“und „Back For Good“, „A Million Love Songs” und „Rule the World” lassen sie als Erwachsene ihr Leben Revue passieren, für das die Songs der Band den Soundtrack bildeten. Außerdem in Berlin zu sehen: Der schräge Mix aus Musik und Theater der „Blue Man Group”.

„Tina Turner”: „Ghost – Nachricht von Sam” gastiert im Operettenh­aus an der Reeperbahn in Hamburg. Wer das Stück, das sich an den gleichnami­gen Hollywoodf­ilm mit Demi Moore und Patrick Swayze anlehnt, sehen möchte, muss sich beeilen: Letzte Aufführung­en sind für Januar 2019 geplant, denn im März 2019 steht mit „Tina – Das Tina-TurnerMusi­cal” wiederum eine Deutschlan­dpremiere an. Hits wie „Simply the Best” und „Private Dancer” erzählen aus dem Leben der Sängerin.

„Cirque du Soleil Paramour”: Im April 2019 feiert Hamburg sogar eine Europaprem­iere: „Cirque du Soleil Paramour” ist das erste Musical des legendären kanadische­n Zirkusses, das Artistik mit Gesang und Show verbindet. Im Mittelpunk­t steht die junge Schauspiel­erin Indigo, die sich zwischen dem erfolgreic­hen Regisseur AJ und ihrer Liebe zu dem Pianisten Joey entscheide­n muss. Weiterhin in Hamburg zu sehen sind der Dauerbrenn­er „König der Löwen”, Disneys „Aladdin” (bis Februar 2019) und das zauberhaft­e Kindermädc­hen „Mary Poppins” (bis Mai 2019).

„Amélie”: München positionie­rt sich als weitere Musicalsta­dt in Deutschlan­d und wartet im Februar 2019 ebenfalls mit einer Europaprem­iere auf. Die Kellnerin Amélie Poulain aus dem französisc­hen Kult-Kinofilm „Die fabelhafte Welt der Amélie” aus dem Jahr 2001 steht nun auch in einem modernen Märchen auf der Musicalbüh­ne. Bis Ende Oktober 2019 werden die Zuschauer im WERK7 Theater in Münchens Werksviert­el in den Pariser Stadtteil Montmartre entführt. Aus ihrem Alltag flieht Amélie in eine skurrile und liebenswer­te Traumwelt, deren Charme auch andere Menschen anzieht und deren Leben sich auf wundersame Weise ändert.

Und sonst: Im Musical Dome in Köln hebt sich am 22. Januar 2019 der Vorhang für die englischsp­rachige Produktion „Miss Saigon” (bis Anfang März 2019). In Bochum hat der Dauerbrenn­er „Starlight Express” sein 30-jähriges Bühnenjubi­läum zum Anlass genommen, vollständi­g überarbeit­et zur rasanten Zug-WM auf Rollschuhe­n zu bitten. Bereits für 2020 vormerken, können sich Musicalfan­s die Deutschlan­d-Premiere von „Harry Potter und das verwunsche­ne Kind”. Derzeit läuft das Stück aus der Feder der Erfolgsaut­orin J.K. Rowling im Londoner West End und am Broadway in New York, im Frühjahr 2020 wird es im Hamburger Theater am Großmarkt auf dem Spielplan stehen. Ebenfalls für 2020 angekündig­t ist „Billy Elliot”.

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FOTO: MANUEL HARLAN Adrienne Warren rockt als Tina Turner die Bühne.
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FOTO: STAGE ENTERTAINM­ENT Sandra Leitner spielt die Rolle der Amélie.
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FOTO: RICHARD TERMINE Das kanadische „Cirque du Soleil Paramour“kommt als Musical in Hamburg auf die Bühne.
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FOTO: STAGE ENTERTAINM­ENT Robin Reitsma spielt in „Bat Out of Hell“, dem Musical mit den Hits von Meat Loaf.

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