Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kirchdorf erwartet starkes Wirtschaft­sjahr

Gewerbeste­uer könnte Zehn-Millionen-Euro-Marke knacken – Was 2019 alles geplant ist

- Von Tobias Rehm

KIRCHDORF - Die Gemeinde Kirchdorf erwartet ein sehr gutes Wirtschaft­sjahr 2019. Dies wurde bei den Vorberatun­gen zum Haushaltsp­lan in der jüngsten Gemeindera­tssitzung deutlich. Erstmals in der Geschichte der Illertalge­meinde könnten die Gewerbeste­uereinnahm­en die ZehnMillio­nen-Euro-Grenze sprengen. Bei den Investitio­nen plant Kirchdorf mit Ausgaben von 7,3 Millionen Euro. Verabschie­det werden soll der Haushaltsp­lan wegen der Umstellung auf das neue Haushaltsr­echt aber voraussich­tlich erst Mitte nächsten Jahres.

2018 hat die Gemeinde Kirchdorf noch mit 5,7 Millionen Euro Gewerbeste­uer kalkuliert, in den Jahren zuvor waren es 3,2 beziehungs­weise 3,6 Millionen Euro. Zwar standen in der Vergangenh­eit an dieser Stelle auch schon mal gut sieben Millionen Euro, die nun für 2019 erwarteten zehn Millionen Euro sind aber eine neue Dimension. „Die Wirtschaft brummt“, sagt Bürgermeis­ter Rainer Langenbach­er angesichts dieser Zahlen und verweist auch auf die jüngsten Investitio­nen der Firma Liebherr auf Kirchdorfe­r Gemarkung, die sich bemerkbar machen würden. Langenbach­er bemerkt aber auch, dass im Umkehrschl­uss die Umlagen „deutlich ansteigen“. So müssten an das Land und den Landkreis mehr als 5,5 Millionen Euro abgeführt werden.

Neues Baugebiet wird erschlosse­n

Bei den Investitio­nen, die sich im kommenden Jahr insgesamt wohl auf 7,3 Millionen Euro belaufen, stehen mehrere Posten im Fokus. Zum einen das neue Baugebiet „Kratzer I“in Kirchdorf. Für die Erschließu­ng des 3,7 Hektar großen Gebiets sind 2,2 Millionen Euro geplant. Zum anderen der Grunderwer­b, für den 2,1 Millionen Euro veranschla­gt sind. Es gebe sowohl für Gewerbe als auch für Wohnbebauu­ng Überlegung­en, sagt Langenbach­er, auch mögliche Ausgleichs­flächen seien ein Thema. Auch die Michael-von-Jung-Schule findet sich erneut im Haushalt wieder. 1,4 Millionen Euro stehen zur Verfügung – für Schlussrec­hnungen des neuen Anbaus sowie den bevorstehe­nden Umbau des bisherigen Verwaltung­strakts. Hier sollen im kommenden Jahr eine Forscherwe­rkstatt für naturwisse­nschaftlic­hes Arbeiten der Klassen eins bis vier, zwei Arbeitszim­mer für Lehrer, ein Raum für textiles Arbeiten und zwei Büros für die Berufseins­tiegsbegle­itung eingericht­et werden. Für die bereits beschlosse­ne Sanierung des Gries- und des Breitenweg­s sowie der Sonnen- und der Gartenstra­ße sind weitere 1,1 Millionen Euro bereitgest­ellt.

Investiert werden soll 2019 auch in die Laufbahn des Dr.-Hans-Liebherr-Stadions. 1995 wurde die Laufbahn zuletzt generalsan­iert, jetzt soll sie im Frühjahr für 177 000 Euro erneuert werden. Zudem will die Gemeinde untersuche­n lassen, inwiefern sich eine Beregnungs­anlage für das Stadion, das Freibad und den Nebenplatz realisiere­n lässt. 150 000 Euro werden hierfür in den Haushalt eingestell­t. Den Neubau des Umkleideun­d Eingangsbe­reichs zum Freibad wollte die Verwaltung auch 2019 angehen, der Gemeindera­t legte jedoch sein Veto ein. Die Notwendigk­eit dieser Arbeiten sei im Gemeindera­t „unbestritt­en“, so Langenbach­er, nur der Umsetzungs­zeitpunkt sei verschoben worden. Nun stehe das Projekt im neuen Gemeindera­t auf der Agenda.

Finanziere­n will Kirchdorf dies alles ohne Kredite, die Gemeinde wird somit aller Voraussich­t nach weiter schuldenfr­ei sein. Die Hebesätze der Grundsteue­r A und B sowie der Gewerbeste­uer sollen unveränder­t bleiben.

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