Schwäbische Zeitung (Biberach)
OB Rechle: Olympia muss sich entscheiden
Von möglichem Standortwechsel des Laupheimer Clubs hängen auch städtische Planungen ab
LAUPHEIM - Weitermachen am Standort Hasenstraße oder in ein paar Jahren umziehen an den Grasigen Weg? Die Mitglieder des FV Olympia Laupheim müssten eine Grundsatzentscheidung treffen, wo sie die Zukunft des Vereins sehen, hat OB Gerold Rechle am Montag im Verwaltungs- und Finanzausschuss des Gemeinderats betont.
Tribüne, Umkleiden, Sanitärräume: Dem FVO gehören die Liegenschaften an der Hasenstraße, doch sie sind in einem sanierungsbedürftigen Zustand – was der Verein allein nicht stemmen kann. In einem Gutachten hat das Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung deshalb empfohlen, das bisherige Sportgelände aufzugeben, das Grundstück – das in städtischem Besitz ist – zu vermarkten und die Erlöse in ein „Fußballzentrum“am Grasigen Weg vor den Toren Laupheims zu investieren.
Die erforderliche Infrastruktur dort müsste die Stadt schaffen. „Bevor wir in eine Planung einsteigen, ist es wichtig zu wissen, wo die
Sonderveröffentlichung Die Liegenschaften an der Hasenstraße sind dem FV Olympia Laupheim finanziell eine Last. Es gibt Überlegungen, den Standort aufzugeben und in ein künftiges Fußballzentrum am Grasigen Weg umzuziehen.
Olympia weitermachen möchte“, sagt Rechle. Sollten die Blau-Weißen an den Grasigen Weg wechseln wollen, könne man sich ein Konzept überlegen, „in dem sie sich neben anderen
Vereinen gut wiederfinden können“. Denn was die Stadt baue, stehe allen zur Verfügung.
Klar ist für Rechle auch, dass eine „große Lösung“frühestens in den
Jahren 2023/24 in den Fokus rücken kann; zuvor seien andere Großprojekte zu finanzieren. Insofern ergebe ein Antrag der Freien Wähler, 200 000 Euro in die mittelfristige Finanzplanung bis 2022 aufzunehmen, keinen Sinn, gab er am Montag zu verstehen.
Verbesserungen am Grasigen Weg
Rechle ist bereit, nächstes Jahr zumindest etwas Infrastruktur am Grasigen Weg zu schaffen. Dort gibt es aktuell einen Kunstrasenplatz, aber weder sanitäre Anlagen und Umkleiden noch Sitzgelegenheiten für Zuschauer. In diesem Zustand sei die Sportanlage kein Aushängeschild für die Stadt, sagte Erwin Graf (Freie Wähler) – „da muss sich was tun“. Seine Fraktion fordert Sofortmaßnahmen. Wenn es noch Jahre dauere, eine große Lösung zu realisieren, dann lohne bis dahin auf jeden Fall ein Provisorium.
Dem pflichtete Gerold Rechle bei. Er kündigte erste Schritte im kommenden Jahr an. Auf Nachfrage der SZ präzisierte er, dass die Stadt unabhängig vom Grundsatzentscheid der Olympia – und auch für alle anderen Vereine, die den Kunstrasenplatz nutzen – bis zum Saisonstart 2019/20 etwas für die Infrastruktur am Grasigen Weg tun wolle. Die Mittel dafür müssten neu in den Haushalt eingestellt oder umgeschichtet werden.