Schwäbische Zeitung (Biberach)
Neue Boehringer-Chefin kündigt weitere Investitionen an
Sabine Nikolaus ist ab 2019 Deutschlandchefin des Pharmaunternehmens – Besondere Beziehung zu Biberach
BIBERACH (gem) - Die Eröffnung des neuen Tiefkühllagers auf dem Biberacher Firmengelände von Boehringer Ingelheim (SZ berichtete) ist auch der erste offizielle Termin für Sabine Nikolaus in ihrer künftigen Funktion gewesen. Sie übernimmt zu Jahresbeginn die Position der Landesleiterin Deutschland im Unternehmen. Ihr Vorgänger Stefan Rinn geht in Ruhestand. Für den Standort Biberach hatte Sabine Nikolaus gute Nachrichten.
„Biberach hat sich zu einem Schatzkästlein im Netzwerk von Boehringer Ingelheim entwickelt“, sagte Nikolaus. 6000 Mitarbeiter seien derzeit hier beschäftigt, ein Plus von 1000 Köpfen allein in den vergangenen fünf Jahren. Die meisten der Produkte im Humanpharmabereich stammten aus der Biberacher Forschung.
Damit Biberach diesen prominenten Status behalte, werde Boehringer Ingelheim nicht stillstehen, sagte Sabine Nikolaus und kündigte weitere Investitionen an. „Wir werden in Biberach in den nächsten zwei bis drei Jahren im Schnitt einen Invest von rund 250 Millionen Euro jährlich haben“, so Nikolaus. Das sei deutlich mehr als das langjährige Mittel, das bei etwa 100 Millionen Euro liege. „Das ist ein eindeutiges Zugeständnis an Biberach.“Sie habe eine besondere Liebe zum Standort Biberach, sagte Sabine Nikolaus, die gebürtig aus Radolfzell stammt. „Hier habe ich vor 30 Jahren mein Pharmaziepraktikum absolviert und bin damals sehr herzlich aufgenommen worden.“Deshalb fühle sie sich Biberach noch immer sehr verbunden. Zwar ist ihr die alemannische Mundart vom Bodensee noch immer vertrauter, die Biberacher Boehringer-Mitarbeiter dürfen sich aber wohl darauf einstellen, dass ihre Deutschlandchefin in Zukunft das eine oder andere Mal ins Schwäbische umschwenkt – so wie sie bereits ihre Rede bei der Eröffnung des Tiefkühllagers beendete: „Dankschee, ’s isch alles gschwätzt!“
Landrat Heiko Schmid bot Sabine Nikolaus bei der Eröffnung im Namen der Kommunalpolitik bereits die ausgestreckte Hand an: „Scheuen Sie sich nicht, auf uns zuzukommen, wenn es an irgendetwas fehlt.“Ihrem Vorgänger Stefan Rinn dankte er für die langjährige, angenehme Zusammenarbeit. „Danke, dass Sie uns bei Ihren Entscheidungen immer in engem Kontakt mitgenommen haben. Ihr Engagement wird in Biberach nicht vergessen werden“, meinte der Landrat zu Rinn.