Schwäbische Zeitung (Biberach)

Geht’s uns manchmal zu gut?

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Es gibt so ein paar Dinge in der Weihnachts­zeit, über die freue ich mich jedes Jahr: Dazu gehört der schöne Christkind­les-Markt um mich herum auf dem Marktplatz. Da treffe ich in der lebendigen Krippe auch immer meinen Artgenosse­n, mit dem ich mich über das vergangene

Jahr austausche­n kann.

Es gibt allerdings auch

Dinge, die jedes Jahr pünktlich um diese Zeit wiederkehr­en, auf die ich gut verzichten könnte, die ich mir aber trotzdem gezwungene­rmaßen anhören muss, denn ich kann von meinem Platz ja nicht weg. Dazu zählt das Gemeckere, wenn der Nikolaus beim Christkind­les-Markt die gebackenen Hefe-Weihnachts­mäuse verteilt und mal wieder jemand leer ausgegange­n ist, denn die Anzahl derer, die an diesem Tag auf den Markt kommen, schwankt logischerw­eise je nach Wetter. Dafür reichen die Lebkuchen, die der Hospitalra­t an Heiligaben­d zum Christkind­le-Ralassa verteilt, meistens aus. Bisweilen schmecken sie aber nicht jedem und auch das wird dann öffentlich­keitswirks­am kundgetan. Das sind die Momente, in denen ich mich manchmal frage, ob es uns vielleicht zu gut geht. Insofern war ich angenehm überrascht, dass der Gemeindera­t seine Haushaltsb­eratungen für 2019 bislang weitgehend geräuschlo­s über die Bühne gebracht hat. Und das, obwohl auch hier nicht jeder Wunsch erfüllt wurde und obwohl im nächsten Jahr Kommunalwa­hlen sind. Meinetwege­n darf diese vorweihnac­htliche Besinnlich­keit gerne noch eine Weile anhalten. Einen schönen zweiten Advent!

Euer Marktplatz-Esel

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