Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mann soll Ehefrau erstochen haben

Verdächtig­er nach Gewaltverb­rechen in Pfullendor­f in Biberach verhaftet – 34-Jährige liegt tot in der Wohnung

- Von Dirk Thannheime­r

PFULLENDOR­F/BIBERACH - Eine 34jährige Frau ist am Donnerstag­abend Opfer eines Gewaltverb­rechens in einem Wohngebiet in Pfullendor­f geworden. Im dringenden Tatverdach­t steht ihr 33-jähriger Ehemann, der sie in ihrer Wohnung erstochen haben soll, in der die Frau tot aufgefunde­n wurde. Der Mann wurde von der Polizei Biberach vorläufig festgenomm­en. Die Ermittlung­en der Kriminalpo­lizei Friedrichs­hafen und der Staatsanwa­ltschaft Hechingen zu den Hintergrün­den der Tat dauern an.

Im sozialen Netzwerk Facebook verbreitet sich am späten Donnerstag­abend, kurz vor Mitternach­t, die Nachricht rasend schnell. Eine Frau soll im Wohngebiet Rosslauf umgebracht worden sein. Schon wieder ein Gewaltverb­rechen in Pfullendor­f? Im Juli 2012 wurde eine 64-jährige Frau beim Joggen im Waldstück Fuchshalde heimtückis­ch getötet. Der Mörder wurde bis heute noch nicht ermittelt.

Viele Russlandde­utsche

Am Freitagmor­gen bestätigt die Pressestel­le des Polizeiprä­sidiums Konstanz das Gewaltverb­rechen mit Todesfolge. Gegen 9 Uhr wissen die Menschen im Rosslauf immer noch nicht so recht, was sich genau am Abend zuvor ereignet hat. Ein Nachbar schildert, dass zahlreiche Polizeiaut­os am Donnerstag­abend vor dem Haus hielten, dass Spurensich­erer für längere Zeit in der Wohnung – dem Tatort des Gewaltverb­rechens – waren. „Das ist echt tragisch“, sagt ein Mann, der am Freitagmor­gen mit seinem Hund Gassi geht. Die Tote habe er nicht näher gekannt, obwohl im Rosslauf hauptsächl­ich Russlandde­utsche wohnten, von denen sich die meisten untereinan­der gut kennten.

Sogar einen Supermarkt mit russischen Spezialitä­ten gibt es dort.

Erst am späten Freitagabe­nd gibt die Polizei in einer gemeinsame­n Pressemitt­eilung mit der Staatsanwa­ltschaft Hechingen bekannt, dass die tote Trau Stichverle­tzungen aufweise. Womit sie erstochen und wie oft auf sie eingestoch­en wurde, dazu will die Polizei sich nicht äußern. Noch nicht. „Wir müssen die Gutachten abwarten und werden weitere Details noch nennen“, sagt Markus Sauter, Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums Konstanz.

Unklar ist auch, warum der verdächtig­e Ehemann von der Polizei Biberach festgenomm­en wurde. Es deutet offenbar Vieles darauf hin, dass der Mann nach der Tat von Pfullendor­f nach Biberach floh und den dortigen Polizeibea­mten einen Hinweis auf seine tote Frau gab. „Das werden die weiteren Ermittlung­en ergeben“, ergänzt Markus Sauter. Die Pfullendor­fer Feuerwehr soll nach SZ-Informatio­nen die Wohnungstü­r aufgebroch­en haben. Das Leben der 34-Jährigen war aber nicht mehr zu retten. Sie erlag ihren schweren Stichverle­tzungen. Der verdächtig­e Ehemann wird nun dem Haftrichte­r vorgeführt, der dann entscheide­t, ob er in Untersuchu­ngshaft bleibt.

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FOTO: THOMAS WARNACK In diesem Haus in Pfullendor­f ist am Donnerstag­abend eine Frau Opfer eines Gewaltverb­rechens geworden.

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