Schwäbische Zeitung (Biberach)
Konzertbesucher unterstützen ZNS-Stiftung
Auch Rotary-Club übergibt einen Scheck für Menschen mit Verletzungen des zentralen Nervensystems
BIBERACH (vo) - Bei einem Benefizkonzert zugunsten der ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung in der Stadthalle sind rund 1500 Euro an Spenden zusammengekommen. Fünf Euro wurden von jedem verkauften Ticket an die Stiftung überwiesen. Der RotaryClub Biberach Weißer Turm und die Volksbank Ulm-Biberach hatten das Konzert initiiert. Die Vertreter der Stiftung nahmen an dem Abend noch eine weitere Spende entgegen. Der Rotary-Club übergab einen Scheck in Höhe von 3500 Euro.
Die ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung besteht seit 35 Jahren, sie wurde 1983 von der Gattin des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl als Hilfsorganisation für Unfallopfer mit Verletzungen des zentralen Nervensystems gegründet. Hauptaufgaben und Ziele der Stiftung sind die individuelle und unabhängige Beratung schädelhirnverletzter Menschen und deren Familien, die Vermittlung von Reha-Plätzen und die Förderung von gemeinnützigen Reha-Einrichtungen.
Hälfte der Betroffenen ist unter 25
Die ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung versteht sich als Sprachrohr der 270 000 Menschen, die jedes Jahr in Deutschland eine Schädelhirnverletzung erleiden. Die Hälfte von ihnen ist jünger als 25 Jahre, 35 000 von ihnen sind jünger als fünf Jahre. Die Stiftung finanziert ihre Aktivitäten ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen.
In seiner Begrüßung sprach Kulturdezernent Jörg Riedlbauer von 300 „Sponsoren“dieses Abends, die über den Ticketkauf die Stiftung unterstützt hatten, und brachte noch eine Spende von 200 Euro von OB Norbert Zeidler mit. Der Biberacher Jürgen Blättchen stellte weitere Ziele der Stiftung wie Seminare, Info und Beratung, Forschungsförderung, finanzielle Hilfen, Prävention, Doktorandenstipendien. Jürgen und Elvira Blättchen und ihre Familie hatten vor sieben Jahren einen schweren Schicksalsschlag erlitten, als ihre Tochter nach einem nicht verschuldeten Verkehrsunfall starb. Rund 12 000 Euro waren 2012 nach dem Tod ihrer Tochter an die Stiftung überwiesen worden. „Wir hatten die Trauergäste darum gebeten, weil wir uns sicher waren, dass es in Marinas Sinn gewesen wäre“, sagte Jürgen Blättchen.“Und weiter: „Hätte Marina überlebt, wäre ihr Leben nach dem 2. Dezember aufgrund der schweren Kopfverletzung ein völlig anderes gewesen.“„Sicherlich hätten wir die Hilfe einer Einrichtung wie der Hannelore-Kohl-Stiftung in Anspruch genommen“, sagt Elvira Blättchen.
Die Geschäftsführerin der Stiftung, Helga Lüngen, berichtete, dass es in der Gründungszeit der Stiftung vor 35 Jahren noch 20 000 Verkehrstote gab. Jetzt sind es etwa 4000. „Unser Ziel ist es, die Zahl der Verkehrstoten auf Null zu bekommen“, sagte Helga Lüngen. Sie berichtete über neue Projekte der Stiftung, etwa einen Kochclub, über Tanzveranstaltungen zum gegenseitigen Kennenlernen. Sie schloss mit einem hoffnungsvollen Satz: „Bei Kindern etwa ab sieben Jahren kommt mit Tanz und Musik die Motorik vielfach wieder.“Und es gab noch einen weiteren Scheck: Richard Brenner, künftiger Präsident des Rotary-Clubs Biberach Weißer-Turm, übergab der Stiftung eine Spende von 3500 Euro.