Schwäbische Zeitung (Biberach)
Musiker glänzen beim Jahreskonzert
Jugendkapelle WOW und Musikverein Oberessendorf erfreuen Besucher mit abwechslungsreichem Programm
OBERESSENDORF (geru) - Klangvolles Spiel, Solovorträge und eine schöne Dekoration haben das Konzert des Musikvereins Oberessendorf und der Jugendkapelle WOW für die Besucher zu einem kurzweiligen, vorweihnachtlichen Erlebnis gemacht. Die Musiker spielten am Sonntagabend in der Festhalle in Oberessendorf.
Den ersten Konzertteil eröffnete die Jugendkapelle WOW mit dem Stück „Alpine Inspiration“. Die souverän leitende Dirigentin Maria Schmid hatte aus den 31 Jungmusikern von den Musikvereinen Oberessendorf, Winterstettendorf und Winterstettenstadt einen überzeugenden Klangkörper geformt. Mit ihrem Spiel erzählten die Musiker die Eindrücke von einer Wanderung durch die Schönheit der Berge. Beim Medley „Tarzan“bot das Orchester mit den bekanntesten Songs aus dem Film Tarzan mitreißende, aber auch berührende Musik. Die jungen Ansager Leonie Strobel und Luis Miller warben schon vor dem letzten Stück um viel Schlussbeifall und stellten dafür eine Zugabe in Aussicht. Mit „Flashdance … What A Feeling“wurde dieser Wunsch erfüllt und dabei der gute Gesamteindruck der Jugendkapelle nochmals bestätigt.
Anspruchsvolle Kompositionen
Dirigent Michael Laub und die 53 Musiker des Musikvereins Oberessendorf begannen ihren ausgesprochen klangvollen Konzertteil mit der Oberstufenkomposition „Johannes Gutenberg“. Dabei setzten sie gleich ein Zeichen ihrer Leistungsstärke und der musikalischen Qualität. Beim Konzertwerk „Johann Gutenberg“beschrieb Komponist Otto M. Schwarz musikalisch das Schaffen und Wirken Gutenbergs, der im 15. Jahrhundert den revolutionären Druck mit beweglichen Lettern erfand. Eine quirlige Sechzehntel-Septole der Holzbläser eröffnete das Werk, bevor die folgenden aufregenden Triolen von markanten Trompetensignalen unterbrochen wurden. Eindrucksvolle, schwere Musik wechselte sich mit rhythmischen, leicht wirkenden flotten Klängen ab. Die Holzbläser waren bei vielen technisch anspruchsvollen Teilen besonders gefordert.
Eine tolle Leistung bot der junge Hornist Noah Otto als Solist bei „Siciliano“zur Begleitung des Orchesters. Mit viel Ausdruck meisterte der Solist die lyrische Melodie sehr sauber und tonsicher auf seinem Horn. Der Name des Konzertmarsches „Sympatria“setzt sich aus den lateinischen Wörtern „Sym“und „Patria“zusammen, was Heimatland bedeute. Dies wusste die charmant auftretende Ansagerin Daniela Rundel. „Heimat ist dort, wo wir uns wohlfühlen“, sagte sie. Strahlend und mit ausgefeilter Dynamik gespielt kam dieser Marsch im Saal bei den rund 300 Besuchern an.
Harmonisch klingende Phrasen wechselten mit dramatisch erregenden Klängen bei „Dramatic Tales“ab. In der Symphonic Rock Ouverture verarbeitete Markus Götz die Sage vom Todten Moss mit unterschiedlichen musikalischen Stilmitteln zu einem monumentalen Tongemälde. In einem Allegro-furioso-Teil wird der dramatische Kampf der Menschen und der Tiere mit dieser Landschaft und ihren aufsteigenden, giftigen Dämpfen musikalisch aufgezeigt. Swingend und groovend ging mit dem rockigen „Get Up and Go“und der dramatischen Filmmusik „Pearl Habor“ein gutes Konzert zu Ende. Für lang anhaltenden Beifall gab es als Zugabe die Tabaluga-Ballade „Nessaja“sowie als weihnachtliche Einstimmung die „Sweet Bells Fantasy“. Das Orchester, das immer klangvoll, ausgeglichen und diszipliniert musizierte, beeindruckte auch durch saubere Intonation und technische Versiertheit.
Während des Konzerts ehrte der Vorsitzende des Blasmusikkreisverbands Michael Ziesel verdiente Musiker. Ein Bericht folgt.