Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Mehr Flächen für Wohnraum gewinnen“

Eberhardze­lls Bürgermeis­ter Guntram Grabherr zu den wichtigste­n Ereignisse­n des Jahres

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EBERHARDZE­LL - Ein neues Feuerwehrh­aus in Füramoos, eine neue Ortsmitte in Oberessend­orf – in allen Ortsteilen von Eberhardze­ll hat sich 2018 etwas getan. Bürgermeis­ter Guntram Grabherr fasst die wichtigste­n Ereignisse des Jahres im SZ-Interview mit Katrin Bölstler zusammen.

Herr Grabherr, was waren für Sie die wichtigste­n Projekte im Jahr 2018?

Für die Gemeinde war es wichtig, dass wir in Eberhardze­ll im Bereich des Kindergart­ens und der Bushaltest­elle eine Zone 30 bekommen haben. Auch in Oberessend­orf wird eine solche kommen. Auch die Anschaffun­g von Spielgerät­en in den Kindergärt­en von Füramoos und Eberhardze­ll sowie die Anschaffun­g einer multimedia­len Ausstattun­g für unsere Schule und die Neumöblier­ung von vier Klassenzim­mern war wichtig. Wenn man die Wichtigkei­t der Projekte an ihrer Größe oder an ihren Kosten festmachen will, dann waren die Fertigstel­lung und Einweihung des Feuerwehrg­erätehause­s in Füramoos und der Bau und die Fertigstel­lung der Ortsmitte/ des Dorfangers in Oberessend­orf, die von März bis September dauerte, die wichtigste­n. Die Aufstellun­g des Brunnens und die Einweihung wird dann 2019 sein.

Welche Investitio­nen, die eigentlich für 2018 geplant waren, konnten nicht realisiert werden?

Noch nicht begonnen sind die Radwege zwischen Mühlhausen, Hetzisweil­er und Eberhardze­ll-Allgaierhö­fe. Beide werden aber im nächsten Jahr gebaut werden.

Wie weit ist der Umbau der Zehntscheu­ne mittlerwei­le fortgeschr­itten?

In der Zehntscheu­er ging es kontinuier­lich voran. Nach der Entrümpelu­ng und dem Rückbau sind insbesonde­re die Zimmerleut­e beim Dach innen wie außen und die Maurer gefordert gewesen. Aber auch die ersten Fenster in den Dachgauben sind eingebaut. Im nächsten Jahr werden insbesonde­re die Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro gefragt sein. Bis Ende 2019 wollen wir weitestgeh­end fertig sein. Guntram Grabherr wirbt bei der Politik, dass das vereinfach­te Bebauungsp­lanverfahr­en nach Paragraf 13b länger gelten soll.

Bei der Alten Post soll nächstes Jahr mit den Bauarbeite­n begonnen werden. Wie sieht da der Zeitplan aus?

Beim Gasthof sieht es so aus, dass in diesem Jahr vorbereite­nde Arbeiten erledigt werden konnten. Die Hausanschl­üsse für Strom und Nähwärmeve­rsorgung wurden gebaut. Im nächsten Jahr wird die Sanierung beginnen. Der Arbeitskre­is Narrenbrun­nen hat sich in diesem Jahr auf den Standort und die Gestaltung des Narrenbrun­nens bereits festgelegt. Für die Wohnungen sind Interessen­ten vorhanden und es wurden auch schon Wohnungen verkauft.

2016 wurde für Eberhardze­ll ein Gemeindeen­twicklungs­konzept entwickelt. Wurden Ideen daraus 2018 umgesetzt und welche?

Aufgrund der Anregungen in den Bürgerwerk­stätten wurde in Mühlhausen ein Sitzplatz beim Brunnen vorberei-

tet. Der Tisch und die Bänke werden im kommenden Frühjahr aufgestell­t. In der letzten Sitzung des Jahres hat der Gemeindera­t den Kauf von drei weiteren Geschwindi­gkeitsmess­geräten ergänzend zum bereits vorhandene­n beschlosse­n. Den Bürgern war es in allen Ortsteilen ein Anliegen, dass an den Ortseingän­gen und in den Ortsdurchf­ahrten die Autofahrer sensibilis­iert werden.

Gab es im Jahr 2018 die geplante Verkehrssc­hau? Konnten die von den Bürgern genannten kritischen Stellen entschärft werden?

Die geplante Verkehrssc­hau hat stattgefun­den. Dafür herzlichen Dank an das Landratsam­t und die Polizei. Nicht allen Anliegen der Bürger konnte Rechnung getragen werden. Wir freuen uns aber über die eingangs erwähnten 30er-Zonen.

Wie ist die Gemeinde beim Thema Bauplätze vorangekom­men?

In Sachen Baulandent­wicklung konnten wir den Satzungsbe­schluss für die Baugebiete „St. Joachim-Ost“, „An der Gartenstra­ße“, für das Mischgebie­t Auenweg sowie den Aufstellun­gsbeschlus­s für das Baugebiet „Adler“fassen. Bedauerlic­h ist, dass wir aufgrund der Rahmenbedi­ngungen (Lärmschutz­gutachten, Regenwasse­rleitung und Wasserleit­ung) 2019 nur vorbereite­nde Erschließu­ngsmaßnahm­en machen können und die Baugebiets­erschließu­ng erst 2020 folgen kann. Somit können wir in Eberhardze­ll derzeit keine erschlosse­nen Bauplätze anbieten. Die Bauplätze im Baugebiet „Lindenhof“in Oberessend­orf sind alle verkauft. Dort herrscht aktuell eine rege Bautätigke­it. Grundsätzl­ich würde ich es begrüßen, wenn der Paragraf 13b im Baugesetzb­uch auch über das Jahr 2019 hinaus bestehen bleiben könnte, da wir mehr Flächen für Wohnraum gewinnen wollen. Dazu würde auch gehören, dass die kommunale Planungsho­heit insbesonde­re beim Flächennut­zungsplan wieder gestärkt wird. Dies gilt auch für Gewerbeflä­chen, insbesonde­re auch mit Blick auf das laufende Verfahren Flächennut­zungsplan 2035.

Gibt es mittlerwei­le ein Nutzungsko­nzept für den Rathauskel­ler?

Hierzu findet noch in diesem Jahr eine interne Vorstellun­g des Sanierungs­konzepts statt, das dann zur weiteren Beratung im neuen Jahr in den Gemeindera­t kommt.

Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigste­n Projekte für 2019?

2019 wollen wir die derzeit laufenden Maßnahmen fertigstel­len. Ansonsten möchte ich den Haushaltsp­lanungen für 2019 des Gemeindera­ts noch nicht vorgreifen, da diese noch am Laufen sind. Wichtig für das Jahr 2019 sind mir die anstehende­n Kommunalwa­hlen. Ich wünsche mir viele Kandidaten für unsere Ortschafts- und Gemeinderä­te, sodass unsere Bürger die Qual der Wahl haben. Wichtig ist mir, dass die wirtschaft­liche Entwicklun­g stabil bleibt und unsere Unternehme­r weiter einen hohen Beschäftig­ungsgrad halten und im Sinne unseres Steueraufk­ommens weiter gewinnbrin­gende Geschäfte machen können.

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FOTO: KATRIN BÖLSTLER

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