Schwäbische Zeitung (Biberach)
Mischkonzerne zu Unrecht mit schlechtem Ruf
DÜSSELDORF (AFP) - In mehreren Branchen aktive Mischkonzerne haben einer Studie zufolge zu Unrecht einen schlechten Ruf bei Finanzinvestoren und Börsenhändlern. Denn mit der Anzahl der Geschäftsbereiche wachsen auch das Betriebsergebnis und die Marktkapitalisierung um fünf beziehungsweise sieben Prozent, wie die am Freitag in Düsseldorf veröffentlichte Untersuchung des Instituts für Mitbestimmung und Unternehmensführung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung und der Universität Duisburg-Essen ergab. Beschränkten sich Firmen hingegen zunehmend aufs „Kerngeschäft“, büßen sie im Mittel entsprechend an Gewinn und Börsenwert ein, wie die Experten weiter herausfanden. Das unterstreiche auch die Strategie der US-Digitalriesen: Unternehmen wie Alphabet und Amazon entwickelten sich mit zunehmender Größe zu Mischkonzernen, die unterschiedliche Sparten integrierten und so weit über ihr ursprüngliches Geschäftsmodell hinausgingen.