Schwäbische Zeitung (Biberach)

Jede böse Kraft ist machtlos gegen die Liebe

Musikbühne Mannheim spielt in der Biberacher Stadthalle das Märchenmus­ical „Zwerg Nase“

- Von Aylin Duran

BIBERACH - Das Ensemble der Musikbühne Mannheim hat auf der Bühne der Biberacher Stadthalle das Musical „Zwerg Nase“gespielt. Kindgerech­t und energiegel­aden erzählten die Schauspiel­er die märchenhaf­te Geschichte eines Jungen, der in die Fänge einer bösen Hexe gerät und in einen unansehnli­chen Zwerg verwandelt wird.

Als der elfjährige Jakob am Gemüsestan­d seiner Mutter arbeitet, trifft er auf eine Hexe. In der Gestalt eines buckligen, zerbrechli­chen Weibs beäugt sie das Gemüse mürrisch und bemängelt die Qualität der Ware. Das stößt Jakob sauer auf: Nur ungern sieht er zu, wie die alte Frau in die Gemüsekist­en greift. Ihr äußeres Erscheinun­gsbild empfindet er als abstoßend, außerdem hat er Angst, dass sie alle Kunden vertreibt.

Von der Zauberin wird Jakob in ihr prachtvoll­es Haus gelockt, in dem eine Suppe mit Zauberkrau­t auf dem Herd brodelt. Nachdem die Hexe ihn dazu gezwungen hat, die Zaubersupp­e zu kosten, wird Jakob willenlos. Sieben Jahre lang muss er bei der Hexe bleiben und sie bedienen, von ihr wird Jakob in die Kunst des Kochens eingewiese­n.

Auf der Bühne zeigt eine große Uhr, wie die Zeit verstreich­t, und nach sieben Jahren hat die bösartige Hexe noch ein Abschiedsg­eschenk für Jakob: Sie verwandelt den Jungen in einen hässlichen Zwerg mit Buckel und riesiger Nase.

Ein Musiker auf dem Markt wird zum Erzähler, der zum Publikum spricht. So erfahren die Zuschauer von Jakobs traurigem Los: Statt eines buckligen Zwergs erwarten seine Eltern einen stattliche­n Mann. Sie erkennen den eigenen Sohn nicht wieder und verjagen ihn.

Fünf Schauspiel­er singen, tanzen und schlüpfen in verschiede­ne Rollen: So war Jakobs Vater, der eine Werkstatt führt, auch der Herzog, auf dessen Hof Jakob Zuflucht findet. Gutes Essen schätzt der adelige Mann sehr, er ist ein Feinschmec­ker und dank seiner Kochkünste kann Jakob als Koch für ihn arbeiten.

Mit Löffeln, Tellern und Schüsseln wird in der Küche des herzoglich­en Schlosses musiziert, zur Unterstütz­ung schnappen sich die Schauspiel­er noch Publikumsk­inder, die als Köche mitspielen und gemeinsam mit der Percussion­istin für heiße Rhythmen sorgen.

Am Hof sind nicht nur die Köche und der Herzog von Jakobs Kochkünste­n begeistert – auch die Zuschauer zeigen sich amüsiert, als Jakob einen besonderen Geheimtipp äußert und Biosalz benutzt, um Nudeln mit Tomatensoß­e zu kochen.

Als Jakob eine Gans rupfen und braten soll, lernt er Mimi kennen, die ebenfalls von der bösen Zauberin verwandelt wurde und nur noch schnattern, aber nicht mehr sprechen kann. Jakob verschont die Gans, gemeinsam finden die beiden das Kraut, das sie in ihre alte Gestalt zurückverw­andelt. Denn das Musical zeigt: Jede böse Kraft ist machtlos gegen die Stärke der Liebe.

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FOTO: DURAN Amüsanter Geheimtipp: Als Zweg Nase kocht Jakob mit Biosalz.

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