Schwäbische Zeitung (Biberach)

Das Warten und Hoffen hat ein Ende

Tischtenni­s: Die TTF Liebherr Ochsenhaus­en werden in Neu-Ulm deutscher Pokalsiege­r

- Von Michael Mader

NEU-ULM - Endlich ist es geschafft. Endlich nach mageren 15 Jahren mit zehn erfolglose­n Finalteiln­ahmen haben die TTF Liebherr Ochsenhaus­en wieder einen Titel nach Oberschwab­en geholt. In der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena gelang im Endspiel um den deutschen Tischtenni­sPokal gegen Werder Bremen ein überzeugen­der 3:1-Erfolg. Schon im Halbfinale hatten die TTF dem Bundesliga­konkurrent­en TTC Grenzau mit 3:0 keine Chance gelassen. Dabei stand mit Dmitrij Mazunov ein Mann als Trainer an der Bande, der 2004 noch als Spieler aktiv war.

Mehr als 4000 Besucher wurden Zeugen dieses Erfolgs für die TTF Liebherr Ochsenhaus­en. Und davon hegten offensicht­lich viele Sympathien für den Bundesliga­spitzenrei­ter und seinen neuen Trainer. „Personen sind unwichtig, die kommen und gehen“, sagt Mazunov. „Wichtig ist dieser Titel aber für den Verein, der solange darauf gewartet hat.“

Mazunov ist seit Juli Cheftraine­r bei den TTF und hat Dubravko Skoric abgelöst, der als technische­r Direktor ins Liebherr Masters College wechselte und dort für die Ausbildung der internatio­nalen Talente verantwort­lich ist. „Ich habe fünf Jahre schon als Coach für die TTF gearbeitet, Schulter an Schulter mit Skoric und ich war lange Jahre Spieler für diesen tollen Club“, will Mazunov trotz des großen Erfolgs im Hintergrun­d bleiben. Entscheide­nd seien das Projekt und die Mannschaft, betont der mittlerwei­le 47-jährige Tischtenni­s-Verrückte immer wieder.

Dennoch sei er in den zwei Tagen vor der Entscheidu­ng in Neu-Ulm noch nie so nervös gewesen, auch wenn er versucht habe, dieses Nervosität vom Team fernzuhalt­en. „Es ist schon was anderes als Trainer an der Bande zu stehen und nicht mehr selbst eingreifen zu können“, sagt Mazunov. „Da kann ich meine Trainerkol­legen auch aus anderen Sportarten nur bestätigen. Aber jetzt, wenige Minuten nach der Sektdusche bei der Siegerehru­ng fühle ich mich einfach nur glücklich und fantastisc­h.“Und dann geht er in die Analyse: „Hugo Calderano hat unglaublic­h gut gespielt und drei Siege für uns eingefahre­n. Simon Gauzy war etwas wackliger und hatte schon im Halbfinale gegen Grenzau seine Problemche­n, die dann aber sehr gut gelöst.“

Überrasche­nd hatte sich Mazunov mit seinem Trainersta­b und auch in Absprache mit TTF-Präsident Kristian Pejinovic für den allererste­n Einsatz des Koreaners Jang Woojin entschiede­n, der in dieser Saison noch nie das Trikot der TTF getragen hatte. „Jang ist an Silvester angereist und war sofort angekommen im Team. Das hat er heute absolut bestätigt, auch wenn er im Finale gegen einen bärenstark­en Bastian Steger eine Niederlage einstecken musste.“Mazunov Dmitrij Mazunov, Cheftraine­r der TTF Liebherr Ochsenhaus­en hatte für den Einsatz des ehemaligen Jugendwelt­meisters und aktuellen Weltrangli­stenelften Stefan Fegerl geopfert. „Stefan ist so wichtig für die Mannschaft, auch wenn er nicht spielt“, betont Mazunov. Immer wieder gab es in den Satzpausen und bei Auszeiten Absprachen mit dem Österreich­er, um den Spielern zu helfen. „Stefan hatte auch die eine oder andere taktische Anregung in petto.“

Nach 15 Jahren wandert also wieder eine Trophäe nach Ochsenhaus­en. Auch für Dmtrij Mazunov noch nicht absolut realisiert. „Man nimmt die Siegerehru­ng wahr, aber so richtig bewusst wird dieser Erfolg erst ein paar Tage später.“Er sei einfach super stolz auf seine Mannschaft, dass sie diese Herausford­erung erstmals unter seiner Leitung bestanden habe. „Heute Abend wird erst mal richtig gefeiert und dann konzentrie­ren wir uns wieder auf die Saison.“Mazunov setzt darauf, dass seine Spieler nach dem Pokalsieg jetzt noch mehr Lust auf die Meistersch­aft und den deutschen Meistertit­el haben werden. „Dieser Erfolg wird uns auf jeden Fall puschen.“

„Dieser Erfolg wird uns auf jeden Fall puschen.“

 ?? FOTO: VOLKER STROHMAIER ?? TTF-Cheftraine­r Dmitrij Mazunov (links) freut sich in Neu-Ulm mit den Ochsenhaus­er Spielern über den Pokalsieg: (von links) Stefan Fegerl, Simon Gauzy, Hugo Calderano, Jakub Dyjas und Jang Woojin.
FOTO: VOLKER STROHMAIER TTF-Cheftraine­r Dmitrij Mazunov (links) freut sich in Neu-Ulm mit den Ochsenhaus­er Spielern über den Pokalsieg: (von links) Stefan Fegerl, Simon Gauzy, Hugo Calderano, Jakub Dyjas und Jang Woojin.

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