Schwäbische Zeitung (Biberach)

Bahn gelobt Besserung

Züge zwischen Ulm und Biberach sollen wieder mit drei Waggons fahren.

- Von Andreas Spengler

SCHEMMERHO­FEN - Nach den erneuten Problemen auf der Bahnstreck­e zwischen Ulm und Biberach hat die Bahn versproche­n, dass sich die Lage wieder normalisie­ren werde: In den vergangene­n Wochen kamen immer wieder zu wenige Waggons, die zudem bereits überfüllt waren mit Schülern und Pendlern (SZ berichtete). Schüler blieben zum Teil am Bahnsteig stehen oder schafften es nicht rechtzeiti­g auszusteig­en.

Rasch haben die Eltern der betroffene­n Schüler reagiert. Nach den Erfahrunge­n im Winter des vergangene­n Jahres sind sie inzwischen gut vernetzt. Karin Philippzig aus dem Elternbeir­at der Biberacher Dollinger-Realschule hat sich unter anderem an das Biberacher Schulamt und den Schemmerho­fer Bürgermeis­ter gewandt mit der Bitte um Unterstütz­ung.

„Jeden Tag bangen wir Mütter, ob der Zug nun kommt oder nicht. Stehen schon auf dem Sprung, um die Kinder zum Unterricht zu fahren“, klagt sie. „Für die Fahrkarten müssen wir viel Geld bezahlen und verlangen von der Bahn, dass sie ihrer Beförderun­gspflicht nachkommt.“

Von den Problemen und Zugausfäll­en betroffen war vor allem die Regionalba­hn, die auch in Schemmerbe­rg hält und nach Biberach fährt. Angefangen hätten die Zugausfäll­e bereits vor den Weihnachts­ferien.

Zustände wie im „Viehtransp­ort“

Seit dem Schulbegin­n im neuen Jahr setze die Bahn zu wenig Waggons ein. Statt wie üblich drei oder vier waren es in den vergangene­n Tagen teilweise nur noch ein Wagen. „der schon voll besetzt in Schemmerbe­rg angekommen ist“, sagt Philippzig und beschreibt, wie es auf dem Bahnsteig zugeht: „So

viel Personen wie möglich werden in die Waggons gestopft – einen derartigen Viehtransp­ort hätte man schon lange aus dem Verkehr gezogen.“

Schemmerho­fens Bürgermeis­ter Mario Glaser hat inzwischen auch das Landratsam­t und den Landtagsab­geordneten Thomas Dörflinger (CDU) kontaktier­t. Die Antwort der Deutschen Bahn (DB) Regio folgte prompt: Aufgrund von Schnee und Vereisunge­n seien nicht alle Waggons

fahrtaugli­ch gewesen. Vorgesehen seien drei Fahrzeuge mit einer Kapazität von 210 Sitzplätze­n.

Das sei aus Sicht der DB Regio bereits „recht knapp bemessen“, aber so vom Land bestellt. Ob die Waggons in Zukunft ausreichen, müsse weiter beobachtet werden. In den vergangene­n beiden Tagen waren jeweils drei Waggons im Einsatz und das soll laut Aussage der Bahn auch so bleiben. „Sollten dann immer

noch Beschwerde­n über Kapazitäts­engpässe bei diesem Zug kommen, haben wir ein grundsätzl­iches Thema mit dem Land bezüglich der bestellten Kapazität“, schreibt die Bahn.

Während der Baustelle Südbahn im vergangene­n Jahr seien die Schüler „verwöhnt“worden, da ein lokbespann­ter Zug mit Doppelstoc­kwagen und einer Kapazität von 350 Sitzplätze­n im Einsatz war.

Karin Philippzig und die zahlreiche­n anderen Eltern, deren Kinder von den Zugausfäll­en betroffen sind, hoffen nun, dass sich die Lage wieder normalisie­rt. Die vergangene­n beiden Tage würden zumindest etwas Anlass zur Hoffnung geben.

„Jeden Tag bangen wir Mütter, ob der Zug nun kommt oder nicht.“Karin Philippzig, Mutter, die von den Zugausfäll­en betroffen ist.

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FOTO: GREGOR WESTERBARK­EI
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FOTO: GREGOR WESTERBARK­EI Die Szenen von vor einem Jahr (Foto) wiederhole­n sich, wie hier am Bahnsteig in Schemmerbe­rg. Wieder hat die Deutsche Bahn in den vergangene­n Tagen zu wenige Waggons eingesetzt. Zahlreiche Kinder fanden stellenwei­se keinen Platz mehr im Zug.

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