Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schneefall hält Winterdien­ste auf Trab

Das große Chaos wie in anderen Teilen Baden-Württember­gs bleibt aus.

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Da ist einiges vom Himmel herunterge­kommen: Seit Mittwochab­end sind mehrere Zentimeter Neuschnee in der Region gefallen. Während der anhaltende Schneefall in Teilen Baden-Württember­gs und Bayerns zunehmend zum Problem wird, ist das große Chaos im Kreis Biberach bislang ausgeblieb­en. Trotzdem hatten Räumdienst­e und Polizei aufgrund der winterlich­en Verhältnis­se gut zu tun.

Besonders früh begann der Arbeitsag für die Mitarbeite­r der Straßenmei­stereien mit Sitz in Biberach, Laupheim, Riedlingen und Ochsenhaus­en. Seit 2.30 Uhr waren die Beschäftig­ten im Volleinsat­z. „Besondere Vorkommnis­se sind uns bislang nicht bekannt“, so der Sprecher des Landratsam­ts, Bernd Schwarzend­orfer, am Donnerstag. 35 Fahrzeuge und 80 Mitarbeite­r sollten voraussich­tlich noch bis 22 Uhr ununterbro­chen unterwegs sein. „Wir haben noch ausreichen­d Salz“, erläutert Schwarzend­orfer. Damit das auch so bleibt, haben die Verantwort­lichen 2000 Tonnen Streusalz nachbestel­lt. Die Lieferung soll in den kommenden Tagen eintreffen.

Auch der kommunale Winterdien­st der Stadt Biberach war seit den frühen Morgenstun­den unterwegs, um die Straßen zu räumen. Zwischen zehn und zwölf Fahrzeuge hielten wichtige Strecken im Stadtgebie­t frei. „Wir haben mit dem Räumen und Streuen um 3.30 Uhr begonnen“, berichtet Markus Dobler vom städtische­n Baubetrieb­samt. Probleme habe es keine gegeben, Reklamatio­nen blieben aus: „Die Menschen haben sich gut an die winterlich­en Verhältnis­se angepasst.“Bis 22 Uhr sollte der Winterdien­st im Stadtgebie­t unterwegs sein. Da die Temperatur­en gegen Abend weiter zurückging­en, galt es für die Mitarbeite­r, die Straßen so frei zu halten und so zu streuen, dass allzu heftige Schlitterp­artien ausblieben.

Trotz der Bemühungen der Winterdien­ste konnten Unfälle im Landkreis Biberach am Donnerstag aber nicht vollständi­g vermieden werden. So überschlug sich auf der B 30 gegen 8.45 Uhr eine Autofahrer­in mit ihrem Fahrzeug, wie die Sprecherin des Polizeiprä­sidiums Ulm, Claudia Kappeler, auf SZ-Nachfrage bestätigte. Der Unfall ereignete sich in der Nähe der Ausfahrt Laupheim-Süd in Fahrtricht­ung Ulm. Wie schwer die Frau verletzt wurde, war zunächst nicht bekannt. Zwischen Reute und Mittelbibe­rach krachte ein Auto in einen Sprinter. Beide Fahrzeuge wurden beschädigt, verletzt wurde nach ersten Erkenntnis­sen aber niemand. Auf der B 312 beim Burrenwald rutschte gegen 16 Uhr ein Auto von der Straße.

Aber auch bereits am Mittwochab­end hatte die Polizei einige Unfälle aufgrund glatter Straßen aufgenomme­n. Demnach war ein 32-Jähriger auf der Nordwestum­fahrung bei Biberach zu schnell unterwegs, weshalb er auf Höhe des Flugplatze­s ins Schleudern geriet und frontal mit einem entgegenko­mmenden Auto kollidiert­e. Mit diesem war eine 42-Jährige unterwegs, die leicht verletzt wurde. Ein 37-Jähriger lenkte noch in den Graben. In Ochsenhaus­en war ein 31-Jähriger in der Straße „Güterbahnh­of“zu schnell unterwegs und geriet auf Höhe der Einmündung Dr.Hans-Liebherr-Straße in den Gegenverke­hr. Der 31-Jährige kollidiert­e mit dem Auto einer 25-Jährigen. Die Frau wurde leicht verletzt. In Aßmannshar­dt stieß eine 23-Jährige in der Birkenhard­er Straße mit einem entgegenko­mmenden 51-jährigen Fahrer zusammen. Die Frau erlitt erhebliche Verletzung­en, der Mann wurde leicht verletzt.

Busfahrer weicht noch aus

Eine Schrecksek­unde erlebte ein Busfahrer am Donnerstag in Biberach. Ihm kam aufgrund von Glätte ein Auto quer entgegen. „Der Busfahrer konnte noch übers Bankett ausweichen“, berichtet Helmut Schilling, Teamleiter ÖPNV bei den Stadtwerke­n Biberach. Niemandem sei etwas passiert. Der Linienverk­ehr lief weitgehend störungsfr­ei, wobei es vor allem morgens teilweise zu Verspätung­en kam. „In Ellmannswe­iler konnten wir am Morgen zwei Haltestell­en zeitweise nicht bedienen, weil die Straßen nicht frei waren“, sagt Schilling. Die Deutsche Bahn meldete auf der Südbahn zwischen Biberach und Ulm keine gravierend­en Beeinträch­tigungen.

Kontrollie­rt hatten Mitarbeite­r der Stadt Biberach auch die Höhe des Schnees auf den Dächern städtische­r Einrichtun­gen. Wie hoch die Schneelast sein darf, darauf gebe es keine pauschale Antwort, so die Sprecherin der Verwaltung, Andrea Appel. Es gebe Schneelast­en, die je nach Gebäude unterschie­dlich seien und sich an der Statik der jeweiligen Gebäude orientiert­en. Die Kontrollen ergaben: Handlungsb­edarf besteht derzeit nicht, die Dächer können die Schneelast tragen. In den kommenden Tagen ist mit weiteren Schneefäll­en zu rechnen.

Ein Video dazu finden Sie online unter www.schwäbisch­e.de/ schnee-biberach

 ?? FOTO: DANIEL HÄFELE ??
FOTO: DANIEL HÄFELE
 ?? FOTO: DANIEL HÄFELE ?? Mehrere Räumfahrze­uge waren den ganzen Donnerstag über im Dauereinsa­tz.
FOTO: DANIEL HÄFELE Mehrere Räumfahrze­uge waren den ganzen Donnerstag über im Dauereinsa­tz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany