Schwäbische Zeitung (Biberach)
Bilingualer Zug erreicht Oberstufe am Pestalozzi-Gymnasium
Schüler sprechen in verschiedenen Unterrichtsfächern Englisch
BIBERACH (sz) - Wer kann sich vorstellen, über Gentechnik oder das Erbe der französischen Revolution auf Englisch zu diskutieren? Die Schüler des bilingualen Zuges schon. Für diese Schüler am Pestalozzi-Gymnasium Biberach (PG) ist das Alltag und keine Seltenheit.
Den bilingualen Zug gibt es am PG seit 2013. Dort findet in manchen Fächern wie Biologie der Unterricht auf Englisch statt. Am Ende erhalten die Schüler zusätzlich zum Abitur das offizielle „Bilingual Certificate English/German“des Landes Baden-Württemberg. Es ist eine Zusatzqualifikation, die hohes Ansehen genieße, wie die Schule mitteilt, und sogar über das renommierte Cambridge-Sprachzertifikat hinausgehe. Zur Vorbereitung erhalten die Schüler in Klasse 5 und 6 verstärkt Englischunterricht. Ab Klasse 7 geht es dann los mit Erkunde auf Englisch. Welche Fächer bilingual unterrichtet werden, wechselt durch. Mal ist es Biologie, mal Geschichte oder Erdkunde. So wird gewährleistet, dass die Schüler breit aufgestellt sind, weil sie sich in den Fächern sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch auskennen.
„Manchmal ist es anstrengend“
Anne-Sophie Zimmermann und Elena Rist kommen nächstes Jahr in die Oberstufe. Sie sind Teil des ersten bilingualen Jahrgangs und für sie ist es ganz natürlich, dass man auch im „normalen Unterricht“Englisch redet. „Man muss schon mehr machen. Und manchmal ist es auch anstrengend, wenn man ein oder zwei Stunden in der Woche länger Schule hat. Aber mit den richtigen Leuten macht es Spaß. Und vor allem bringt es mir für die Uni viel, da läuft in Biologie oder Medizin auf internationalem Niveau ohnehin schon das meiste auf Englisch ab“, sind sich die beiden einig.
Mittlerweile ist der bilinguale Zug ein fester Bestandteil am PG und passt mit seiner Weltoffenheit auch gut zu Biberach. Denn die Bilis, wie sich die Schüler aus dem bilingualen Zug selbst nennen, sind von ihrer Grundausrichtung schon internationaler als andere Klassen. Für sie ist im Ausland studieren oder arbeiten eine selbstverständliche Option, wenn sie über ihre Zukunft sprechen. „Aber erstmal machen wir Abitur“, sagen die beiden Schülerinnen. Da bleibt der Schule nur zu sagen: „Alles Gute. We Bili-ve in you.“