Schwäbische Zeitung (Biberach)
Zwischen Pokalsieg und Bundesligaalltag
TTF Liebherr Ochsenhausen von Bürgermeister empfangen – Liga rückt wieder in den Fokus
OCHSENHAUSEN - Bei den TTF Liebherr Ochsenhausen ist nach dem Gewinn des deutschen Tischtennispokals längst wieder der Alltag eingekehrt. Cheftrainer Dmitrij Mazunov hatte seine Mannschaft am Montag zum Training gebeten, die Vorbereitung auf das Bundesligaspiel am Sonntag gegen Jülich begann. Am Donnerstagvormittag durften die TTF-Profis aber doch nochmal mit einem Glas Sekt auf den ersten Titelgewinn seit 2004 anstoßen. Ochsenhausens Bürgermeister Andreas Denzel hatte zu einem kleinen Empfang geladen, um den Pokalsiegern zu gratulieren. Calderano und Co. verewigten sich auch im Goldenen Buch der Stadt.
Denzel bezeichnete den Triumph in der Ratiopharm-Arena als „Lohn für die jahrelange sehr gute und erfolgreiche Arbeit bei den TTF“. In den vergangenen Jahren sei die Mannschaft mehrfach knapp an einem Titel vorbeigeschrammt. So hätte man schon öfter Feiern organisiert, die dann nicht zustande gekommen seien. Nun sei das erste Ziel in dieser Saison erreicht worden, sagte Denzel. „Die Mannschaft ist über sich hinausgewachsen.“Es sei toll, eine solch renommierte Mannschaft in der Stadt zu haben.
TTF-Präsident Kristijan Pejinovic bedankte sich für die Einladung und sprach von einem „grandiosen und lang ersehnten Erfolg“. „Der Pokal ist Ergebnis harter, unermüdlicher Arbeit. Die Mannschaft hat jahrelang darauf hin gearbeitet und es sich verdient.“Es sei eine „schöne Geschichte“, diesen Erfolg mit Spielern zu feiern, „die mit dem Verein groß geworden sind“. Und Pejinovic weiter: „Ich bin froh, dass wir zu diesem Zeitpunkt schon unser großes Ziel, einen Titel zu gewinnen, erreicht haben.“Der Präsident trug sich anschließend ebenso ins Goldene Buch der Stadt Ochsenhausen ein wie die Spieler (mit Ausnahme des verhinderten Stefan Fegerl), Trainer Dmitrij Mazunov, Sportkoordinator Masatoshi Kobayashi und Projektmanager Manuel Pfender. Zuvor hatte Bürgermeister Denzel dem frischgebackenen Papa Simon Gauzy noch ein Geschenk überreicht.
Jang Woojin spielt am Sonntag
Der Franzose hatte laut Mazunov als Einziger eine etwas „lockerere Woche“, der Rest des Teams habe sich ganz normal auf die Partie am Sonntag, 15 Uhr, in Ehingen gegen den Letzten Jülich vorbereitet. „Die Jungs sind konzentriert. Wir haben gut gefeiert, aber das ist Geschichte.“
Angesprochen auf den Balanceakt zwischen Pokalsieg und Bundesligaalltag gegen das bislang punktlose Schlusslicht am Sonntag sagte der 47-Jährige: „Dafür sind die Jungs Profis genug, sie wissen, dass sie jeden Gegner Ernst nehmen müssen.“Zumal die Tischtennisfreunde jetzt noch mehr die Gejagten seien. „Jede Mannschaft will gegen uns, den Pokalsieger, unbedingt gewinnen.“
Der Koreaner Jang Woojin wird laut Dmitrij Mazunov am Sonntag seine Bundesligapremiere feiern. Die Nummer elf der Weltrangliste steht den Ochsenhausern sowohl gegen Jülich als auch eine Woche später im Spitzenspiel beim TTC Schwalbe Bergneustadt zur Verfügung. „Wenn er da ist, spielt er natürlich auch“, erklärte der TTF-Trainer. Am Sonntag werden zudem „höchst wahrscheinlich“Stefan Fegerl und Jakub Dyjas aufgestellt, die beim Pokalfinale nicht zum Einsatz gekommen waren.
Ehe sich die Tischtennisprofis nach dem Empfang auf den Weg ins Training machten, erkundigte sich Bürgermeister Denzel noch, wann das Finale der Tischtennis-Bundesliga in diesem Jahr steigt. Pejinovic erklärte, dass der endgültige Termin noch nicht fix sei, der Meister werde jedoch Mitte/Ende Mai gekürt.
Sollte dieser dann nach 15 Jahren tatsächlich wieder TTF Liebherr Ochsenhausen heißen, gibt es in der Stadt an der Rottum sicher einen größeren Empfang. Andreas Denzel hat die Pläne dafür aus den Jahren mit insgesamt zehn erfolglosen Finalteilnahmen schließlich noch in der Schublade.