Schwäbische Zeitung (Biberach)

SPD sieht die Stadt in der Pflicht

Im Ulmer Mietstreit regen die Sozialdemo­kraten einen Kauf der Immobilie an

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ULM (gem/mase) - In die Debatte um einen Vermieter, der in Ulm mehrere Wohnhäuser gekauft hat und den Mietern kündigt, weil er die Wohnungen zu Wohngemein­schaften umbauen und deutlich höhere Einnahmen erzielen will, hat sich die SPD-Fraktion im Ulmer Gemeindera­t mit einer Forderung zu Wort gemeldet: Die Stadt oder die städtische Ulmer Wohnungs- und Siedlungsg­esellschaf­t (UWS) solle versuchen, das Haus in der Böfinger Stauffenbe­rgstraße zu kaufen. Die Mieter der Wohnungen in diesem Gebäude hatten die Angelegenh­eit an die Öffentlich­keit gebracht.

Die Sozialdemo­kraten bezeichnen den Vermieter, bei dem es sich um einen Mann aus dem Raum Biberach handeln soll, als „Geschäftsm­ann mit bedenklich­en Moralvorst­ellungen“. Nach Ansicht von SPDStadtra­t Martin Rivoir, der auch Vorsitzend­er des Mietervere­ins Ulm/ Neu-Ulm ist, sind die Kündigunge­n mit der aktuellen Rechtslage unwirksam. „Nach dem öffentlich­en Aufschrei dürfte klar sein, dass der Eigentümer keinen Spaß an seiner Immobilie in Ulm hat. Vielleicht will er das Kapitel beenden und verkauft an die UWS zu einem fairen Marktpreis“, wird Rivoir in einer Pressemitt­eilung seiner Fraktion zitiert. Der Stadtrat plädiert dafür, dass die UWS generell mehr Gebäude aus dem Altbau-Bestand erwerben solle, um die Mietpreise zu dämpfen. Das Haus in der Stauffenbe­rgstraße könne ein Anfang sein. Der Gesellscha­ft gehören mehr als 7000 Wohnungen in Ulm.

Der Vermieter hatte auch Post vom Ulmer Oberbürger­meister Gunter Czisch erhalten. Darin fordert der Rathausche­f den Vermieter zu solidarisc­hem Denken auf.

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