Schwäbische Zeitung (Biberach)
17-Jähriger stirbt nach Messerattacke
Mutmaßlicher 20-jähriger Täter nach Discobesuch in Biberach verhaftet – Alkohol im Spiel
BIBERACH - Zu einer tödlichen Messerattacke ist es in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Biberach gekommen. In der Nähe einer Diskothek auf dem Gigelberg spielte sich diese Gewalttat ab. Ein 17-Jähriger wurde dabei so schwer verletzt, dass er kurze Zeit später starb. Der mutmaßliche 20-jährige Täter wurde noch am Tatort verhaftet.
Wie die Staatsanwaltschaft Ravensburg und die Polizei mitteilen, waren die beiden jungen Männer am Samstag zu Gast in dem Biberacher Lokal. Kurz vor Mitternacht verließen sie, zusammen mit zwei weiteren jungen Männern, die Diskothek. Der 17-Jährige und ein 16-Jähriger sollen dabei den 20-jährigen mutmaßlichen Täter gestützt haben. Er sei stark betrunken gewesen.
Alkoholtest: mehr als drei Promille
Plötzlich habe der 20-Jährige auf den 17-Jährigen eingestochen, so die bisherigen Erkenntnisse der Ermittlungsbehörden. Der 17-Jährige wurde dadurch so schwer verletzt, dass er starb. Weder Ersthelfer noch Rettungsdienst und Ärzte konnten dies verhindern.
Spezialisten der Polizei sicherten sofort die Spuren. Ein erster Alkoholtest beim 20-Jährigen ergab einen Wert von deutlich mehr als drei Promille. Er soll nun dem Haftrichter vorgeführt werden, bei dem die Staatsanwaltschaft Ravensburg einen Haftbefehl beantragen will.
Michael Mutschler, Leiter des DRK-Rettungsdiensts, bestätigt die traurige Nachricht ebenfalls: „Es kam zu einer Stichverletzung, die tödlich endete.“Auch Biberachs Oberbürgermeister Norbert Zeidler teilte auf Nachfrage mit: „Ein junger Mann soll Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein.“Er sei erschüttert und betroffen, zumal er sich noch kurz vor dem Unglück bei einer Veranstaltung in diesem Bereich aufgehalten habe.
Die Mitglieder der DRK-Bereitschaft hatten sich am Samstag zum Kameradschaftsabend in der Schützenkellerhalle, nahe der Biberacher Diskothek, getroffen. Um kurz nach null Uhr soll ein Passant um Hilfe gebeten haben. „Dort haben die Leute von der DRK-Bereitschaft sofort Erstversorgung geleistet, bis Rettungsdienst und der Notarzt vor Ort waren“, sagt Michael Mutschler, der selbst nicht dabei war. „Es waren eigentlich gute Voraussetzungen, da erfahrene Rettungssanitäter schnell vor Ort waren, leider war die Verletzung so schwer, dass der Patient verstorben ist.“
Zu den Einzelheiten äußerten sich Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag nicht. Ob sich Opfer und mutmaßlicher Täter gekannt haben und wie es zu der Messerattacke kam, das wird nun ermittelt.