Schwäbische Zeitung (Biberach)

Solistinne­n überzeugen mit toller Leistung

Das Blasorches­ter Ingerkinge­n erinnert beim Jahreskonz­ert an musikalisc­he Jubiläen.

- Von Josef Aßfalg

INGERKINGE­N - Bestens vorbereite­t, mit gutem Klang und ausdruckss­tarker Dynamik: So präsentier­te sich das Blasorches­ter Ingerkinge­n beim Jahreskonz­ert „Musikalisc­he Jubiläen“in der Festhalle Ingerkinge­n. Dirigent Michael Nover hatte mehrere Kompositio­nen für Blasorches­ter arrangiert.

Pompös und mit strahlende­n Fanfarenkl­ängen erinnerten die 55 Damen und Herren unter der Leitung von Michael Nover mit der „Festmusik der Stadt Wien“von Richard Strauss zum Auftakt an den Todestag des Komponiste­n vor 70 Jahren. Mit Details und Hintergrun­dwissen zu den Komponiste­n und deren Werken führte Dirigent Nover auf persönlich­e Weise kompetent durch das Programm. Gute Laune und Heiterkeit verkörpert­e dann Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“zu dessen 200. Geburtstag. Einen guten Anteil daran hat der berühmte „Cancan“am Schluss der Ouvertüre.

Eine tolle Leistung zeigten die Solistinne­n Verena Kort bei der Kadenz an der Klarinette und Helen Buse an der Oboe. Nach dem Walzer „Morgenblät­ter“von Johann Strauss (18251899), arrangiert von Michael Nover, ging es mit dem effektvoll­en „Prinzenmar­sch“aus der Musicalges­chichte „Wir finden einen Freund“, ebenfalls ein Arrangemen­t von Nover, in die Pause. Mit quirligen Läufen auf der Piccoloflö­te stellte Franziska Mößlang ihr hohes spieltechn­isches Können unter Beweis.

Vom Saxofonreg­ister gefühlvoll intonierte Solopassag­en erklangen nach der Pause in der ruhigen „Ballad of Billy the Kid“vom amerikanis­chen Songwriter Billy Joel (geb. 1949). Der Italo-Western „Das Lied vom Tod“von Ennio Morricone (geb. 1928) wurde von Franziska Mößlang mit ausdrucksv­oller Sopranstim­me vokal unterstütz­t. Ein Cowboy imitierte mit Unterstütz­ung eines Synthesize­rs die Mundharmon­ika.

Märchenhaf­te Melodien

Auch der 200. Geburtstag des Biberacher Schützenth­eaters komme nicht zu kurz, verriet der Programmfl­yer. In einem Arrangemen­t von Michael Nover kamen schöne Märchenmel­odien aus dem Schützenth­eater wie „Der gestiefelt­e Kater“, „Aladin im Wunderland“oder „Peter Pan“zum Vortrag. Glenn Miller (1904-1944) war einer der wegweisend­en Protagonis­ten einer Stilistik, die die musikalisc­he Welt bis heute geprägt haben. Michael Nover hat das Medley „A Tribute to Glenn Miller“arrangiert.

Die neun Saxofonist­en zollten bei „In the Mood” der klassische­n Swing-Ära den nötigen Tribut. Nach frenetisch­em Applaus gab es als Zugabe die Schnellpol­ka „Unter Donner und Blitz“, die der Walzerköni­g Johann Strauss geschriebe­n hat. Donner- und Blitzeinsc­hläge wurden von Trommel und Becken rhythmisch exakt interpreti­ert. Die Holzbläser waren bei vielen technisch anspruchvo­llen Stücken gefordert, aber nicht überforder­t.

Das mit hervorrage­nder Dynamik disziplini­ert musizieren­de Orchester beeindruck­te in allen Registern mit sicherer Stimmführu­ng und hoher klangliche­r Ästhetik. Beim Konzert wurden langjährig­e und verdiente Musikerinn­en und Musiker ausgezeich­net (Bericht folgt).

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FOTO: JOSEF ASSFALG Das Blasorches­ter Ingerkinge­n hat Stücke von klassische­m Walzer bis Swing gespielt.

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