Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kracher zum Jahresauftakt in der Rottumhalle
Handball: HRW Laupheim empfängt in Runde eins des deutschen Amateurpokals Oberligist Köndringen-Teningen
LAUPHEIM (jo) - Parallel zur aktuell laufenden Handball-WM startet der Württembergligist HRW Laupheim am Sonntag um 17 Uhr in der Rottumhalle mit einem echten Kracher in das Jahr 2019. In der ersten Runde der deutschen Amateur-Pokalmeisterschaft empfangen die Rot-Weißen mit der SG Köndringen-Teningen den südbadischen Pokalsieger. Als amtierender württembergischer Pokalsieger hatte es der HRW im Vorjahr bis ins Halbfinale des Wettbewerbs geschafft und war erst dort dem späteren Pokalsieger Tus Spenge unterlegen.
Doch für eine Wiederholung dieser Erfolgsgeschichte hängen die Trauben in diesem Jahr gleich in der ersten Runde unvergleichlich hoch. Denn mit der SG Köndringen-Teningen gastiert der aktuelle Tabellenvierte der Baden-WürttembergOberliga an der Rottum. Das Team vom Kaiserstuhl war zuvor fast 15 Jahre in der dritten Liga zu Hause, zählte also quasi schon zum Inventar. Doch im vergangenen Frühjahr erwischte es die SG, der Abstieg war nicht mehr abzuwenden.
Zwei Vollprofis sind Eckpfeiler
Nach einem kapitalen Fehlstart hat sich die Mannschaft von Trainer Ole Andersen, seit acht Jahren dort in der Verantwortung, wieder gefangen und sich mit neun Siegen in Folge auf Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen in der Oberliga vorgearbeitet. Der 60-jährige Däne Andersen war auch schon Trainer der dänischen Nationalmannschaft und könnte gut und gerne in der Bundesliga verantwortlich sein, hat seiner SG aber die Treue auch in schwierigen (Oberliga-)Zeiten geschworen. Auch auf dem Feld bringt die SG mit den beiden Zugängen – Torhüter Sebastian Kicki und Rückraumschütze Jozef Hantak – zwei Vollprofis mit nach Laupheim. Hantak sorgte vergangenes Jahr noch für Torgefahr in der ersten tschechischen Liga und ist zudem der Eckpfeiler der Abwehr. Aber auch auf die eigene Jugendarbeit kann der Verein zu Recht sehr stolz sein: Aktuell spielen fünf ehemalige Jugendspieler der SG in der 1. Bundesliga. Entsprechend klar liegt die Favoritenrolle bei den Gästen, die sich seit vergangener Woche auf die Rückrunde vorbereiten.
Die Laupheimer dagegen können entspannt in die Partie gehen, sie haben nichts zu verlieren. Aktuell finden sich die Rot-Weißen in der Württembergliga nach einer wechselhaften Vorrunde auf Platz zehn wieder. Trainer Mihut Pancu musste immer wieder mit einer schmalen Bank durch Krankheiten und Verletzungen kämpfen, die vierwöchige Sperre von Leistungsträger Kenan Durakovic machte die Sache auf dem Feld und im Training nicht einfacher. Auch die kurzfristige Verpflichtung eines vielversprechenden Kreisläufers aus Kroatien endete ernüchternd, in dieser Saison will das Glück nicht unbedingt mehr als nötig Station machen in Laupheim. Zur Rückrunde will Routinier und Spielgestalter Tim Rodloff nach rund einem Jahr Pause wegen Kniebeschwerden wieder eingreifen und seinem HRW helfen, sich frühzeitig aus dem Abstiegskampf zu verabschieden, um in die Planungen für die nächste Saison gehen zu können.
Favoritenrolle ist klar verteilt
Der HRW geht motiviert in das Pokalmatch. Der Ligaalltag startet eine Woche später mit drei Auswärtsspielen in Folge, darunter die Derbys in Langenau und in Gerhausen. Wenngleich die Favoritenrolle am Sonntag in der Rottumhalle klar bei den Gästen aus Südbaden liegt, wissen die Laupheimer auch aus eigener Erfahrung, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat. Im Vorjahr hatte beispielsweise der hoch gehandelte bayrische Pokalsieger TSV Friedberg mit einer deutlichen Niederlage im Gepäck die Heimreise von Laupheim aus angetreten.