Schwäbische Zeitung (Biberach)
Eiskalter Krieg
Gute Nachrichten für unseren Lieblingspräsidenten Donald Trump: Deutschland hat die Zeichen der Zeit erkannt und investiert in die Verteidigung – und zwar gewaltig! Gestern hat Ursula von der Leyen persönlich im niedersächsischen Neustadt am Rübenberge vorbeigeschaut. Flinten-Uschi hat in der Kaserne Wilhelmstein mehr als 100 Nachtsichtbrillen vom Typ XACT nv33 an die Soldaten des VeryHigh-Readiness-Joint-Task-ForceLands übergeben. Mehr als 100! Da sage noch einer, die Bundesrepublik sei kein wehrhaftes Nato-Mitglied!
Allerhöchstwahrscheinlich haben die Very-High-Readiness-JointTask-Force-Land-Kameraden vom Instandsetzungsbataillon 141 vor lauter Freude vergessen, die Materialblätter für die fehlenden langen Unterhosen und Wintersocken fristgerecht einzureichen. Und ausgerechnet jetzt droht neue Gefahr aus dem Osten: Kommt das Sibirien-Tief mit Wucht, ist eiskalter Krieg angesagt. Gewiss frieren den tapferen Soldaten in den alten Stiefeln die Zehen ab, wenn sie nachts dank der neuen Brillen von der Frau Ministerin endlich wieder Patrouille gehen können.
Flinten-Uschi selbst ist dann längst zurück in der warmen Stube und plant ihre nächsten Termine. Am Mittwoch möchte sie dem Koch des Fernmeldebataillons 610 in Prenzlau ein neues Nudelsieb übergeben. Tags darauf reist sie, wenn sich eine flugfähige Regierungsmaschine findet, tief in den Süden. Am traditionsreichen Standort Mittenwald wird in der Edelweiß-Kaserne gefeiert: Dem Gebirgsjägerbataillon 233 wurde die erste Schneeschaufel seit dem 2. Weltkrieg zugeteilt. (jos)
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