Schwäbische Zeitung (Biberach)
Wunsch nach Kirchenwende
Prominente Katholiken fordern „echte Gewaltenteilung“
FRANKFURT (KNA) - Vor dem weltweiten Bischofstreffen im Vatikan zum Missbrauchsskandal in der Kirche haben sich prominente deutsche Katholiken in einem Brief mit Forderungen an Kardinal Reinhard Marx gewandt. Darin verlangen sie „mutige Reformen“. Zu den Unterzeichnern gehören auch der Jesuitenpater Ansgar Wucherpfennig und Klaus Mertes, der als ehemaliger Leiter des Berliner Canisius-Kollegs Fälle von Missbrauch an der Schule öffentlich gemacht hatte. Die Unterzeichner fordern: „Binden Sie sich selbst durch echte Gewaltenteilung – das passt besser zur Demut Christi und in den Rahmen der für alle geltenden Gesetze.“Zudem sollten „Überhöhungen des Weiheamtes“abgebaut und es für Frauen geöffnet werden.
Papst Franziskus reiste am Sonntag in die Vereinigten Arabischen Emirate. Er ist das erste katholische Kirchenoberhaupt, das die arabische Halbinsel besucht.
CARACAS (dpa) - Mit zwei Großkundgebungen in der Hauptstadt Caracas haben Regierung und Opposition in Venezuela am Wochenende ihren Machtanspruch untermauert. „Wir bleiben auf den Straßen, bis es Freiheit, eine Übergangsregierung und Neuwahlen gibt“, sagte der selbsternannte Interimspräsident Juan Guaidó unter dem Jubel der Menge. Der umstrittene Staatschef Nicolás Maduro bot bei seiner Großveranstaltung erneut eine Neuwahl an – aber die des von der Opposition dominierten Parlaments und nicht des Präsidenten, wie es Guaidó und auch mehrere europäische Länder sowie die USA fordern. US-Präsident Donald Trump bekräftigte erneut, ein militärisches Eingreifen der USA in Venezuela sei nicht auszuschließen.
Am Sonntag lief ein Ultimatum ab, wonach Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal, Großbritannien, die Niederlande und Belgien Guaidó als legitimen Übergangsstaatschef anerkennen würden, falls Maduro keine freie Präsidentenwahl ausruft. Österreich schloss sich am Sonntag dem Ultimatum an. Die USA sowie mehrere Länder Lateinamerikas und weltweit haben Guaidó bereits anerkannt. Hinter Maduro stehen unter anderem Russland, China und die Türkei. Innenpolitisch stützt er sich vor allem auf das Militär. Am Samstag sagte sich ein Luftwaffengeneral von Maduro los. „Ich erkenne die diktatorische Macht Nicolás Maduros nicht an“, erklärte der Divisionsgeneral Francisco Yánez Rodríguez in einem Twitter-Video.