Schwäbische Zeitung (Biberach)
Nichts Wichtigeres
Zum Artikel „Frauen feiern und fordern“(18. Januar):
Glückwunsch zum Jubiläum, niemand kann irgendetwas gegen Gleichberechtigung haben. Aber: Wo und vor allem wie werden denn Frauen immer noch so unterdrückt, wo so viel schlechter bezahlt? In der Schule, im Gymnasium (70 bis 80 Prozent der Abiturienten sind weiblich)? In meinem Beruf Tiermedizin, mit mittlerweile 95 Prozent Frauenanteil (und das gilt auch für die (Zahn-)Medizin!), arbeiten Frauen freiwillig für die Hälfte oder ein Drittel Lohn, weil sie denken, sonst keinen Job zu bekommen. Folge: Arbeitslose männliche Kollegen, weil zu teuer und völlig unterbezahlte (oder dadurch fehlende) Assistenztierärzte, vor allem auf dem Land, wo auch diese Powerfrauen nicht hin möchten.
Ist das das neue weibliche Gesellschaftsbild oder -ziel , gebären und dann weg mit den Kindern, ich hab keine Zeit, muss Karriere (in der Politik) machen? Sind da nicht auch „Karrierepowerfrauen“(und -männer!) unter anderem zeitlich, physisch und vor allem psychisch überfordert? Warum wird nicht endlich auch diese gesellschaftspolitisch wichtigste Aufgabe einer modernen Gemeinschaft einigermaßen honoriert, pro Kind bis zum Schuleintritt einen Hartz_IVSatz plus Renteneinzahlung? Kinder hätten wieder eine Orientierung (die Eltern, nicht den/die fremde/n Erzieher/in). Es gibt nichts Wichtigeres, keine schönere „Karriere“, als stabile, gesellschaftsfähige Kinder. Constantin von Schaubert, Wangen
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