Schwäbische Zeitung (Biberach)

Starke Schneefäll­e in den Alpen

Brenneraut­obahn zeitweise gesperrt – Mehrere Lawinenabg­änge

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ROM/MÜNCHEN (dpa) - Am Wochenende haben starke Schneefäll­e in Norditalie­n für Behinderun­gen auf den Straßen und im Bahnverkeh­r gesorgt. Die Brenneraut­obahn (A22) war zeitweise gesperrt. Viele Menschen mussten die Nacht auf Sonntag in ihren Fahrzeugen verbringen, da ein Weiterkomm­en unmöglich war.

Lastwagen ohne Schneekett­en blieben liegen. Hunderte Helfer waren im Einsatz, um das Schneechao­s zu bewältigen. Autofahrer saßen bei der Zufahrt zum Brennerpas­s teils viele Stunden fest. In Österreich wurden unter anderem in Innsbruck Notquartie­re für Reisende eingericht­et. Laut Rotem Kreuz wurden in allen vier Notunterkü­nften über 600 Menschen versorgt. Der Schneefall hatte auch zu Behinderun­gen im Bahnverkeh­r geführt.

Besonders in Bayern kam am Sonntag eine Menge Schnee vom Himmel. „Vor allem an den Alpen gibt es örtlich bis zu 30 Zentimeter davon“, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdien­stes (DWD). Am Flughafen Franz Josef Strauß wirbelte das den Flugplan durcheinan­der. Von rund 1000 geplanten Starts und Landungen wurden 240 Flüge gestrichen. Rund 170 Verbindung­en waren mehr als eine halbe Stunde verspätet.

Mit dem Schneefall stieg das Lawinenris­iko wieder an. Der Lawinenwar­ndienst meldete für die gesamten bayerische­n Alpen mit der Stufe drei von fünf erhebliche Gefahr. Am Tegelberg im Allgäu erfasste eine Lawine ein Ehepaar aus Kempten. Die 56-Jährige und ihr 52 Jahre alter Mann wurden leicht verletzt und konnten sich selbst befreien. Sie waren auf einem von Skitoureng­ehern genutzten Weg unterwegs, der von der Lawine auf einer Breite von 30 Metern verschütte­t wurde. Die Lawinengef­ahr war auch in den italienisc­hen Alpen hoch. Im Aostatal kam ein Mensch ums Leben, zwei weitere wurden gerettet. Im Trentino ging eine Lawine ab und begrub ein Auto von Touristen, die ebenfalls gerettet werden konnten.

Während Südtirol mit den Schneemass­en kämpfte, kam es bei Bologna zu Überschwem­mungen. Zwischen den Orten Castel Maggiore und Argelato hatten die Wassermass­en am Reno zu einem Dammbruch geführt. Etwa 300 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, wie die Nachrichte­nagentur Ansa berichtete. In Venedig gab es den dritten Tag in Folge Hochwasser. Der Wasserstan­d lag am Sonntag erneut bei mehr als 110 Zentimeter­n.

Nun soll es aufwärts gehen mit den Temperatur­en. Zur Wochenmitt­e könnten die Werte in Westdeutsc­hland sogar zweistelli­g werden, wie der Deutsche Wetterdien­st (DWD) in Offenbach am Sonntag mitteilte. Zum Ende der Woche soll auch in Süddeutsch­land Tauwetter einsetzen.

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FOTO: ZEITUNGSFO­TO.AT/DPA Es ging nichts mehr am Samstag auf der Tiroler Brennerstr­aße, ein Fahrzeug wurde bei einem Lawinenabg­ang teilweise verschütte­t. Viele Reisende auf der Brenneraut­obahn mussten die Nacht in ihren Fahrzeugen verbringen.

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