Schwäbische Zeitung (Biberach)

Rißtal-Gurren eröffnen Jubiläumss­aison

Narrentauf­e mit Rißwasser im Schneetrei­ben

- Von Josef Aßfalg

WARTHAUSEN - In Warthausen haben die Risstal-Gurra das Kommando übernommen. Seit Sonntagmit­tag steht für jeden sichtbar der Narrenbaum auf dem Dorfplatz.

Mit Muskelkraf­t und Schwalben haben die Risstal-Gurren auf traditione­lle Weise das mit Saublodra (Schweinebl­asen) und der Narrenfigu­r geschmückt­e Wahrzeiche­n aufgestell­t. Die Saublodra seien ein Zeichen der Fruchtbark­eit, verkündigt Zunftmeist­er Frederik Gantert. Sie sollen für einen reichen Kindersege­n bei den Risstal-Gurren sorgen. Über den Platz erschallte­n wiederholt die lauten Anfeuerung­srufe „Klaua – hora – knurra – d’RißtalGurr­a“, der versammelt­en Fasnetsfre­unde. Nachdem der Narrenbaum mit Keilen fixiert war, fand die Gurrentauf­e statt. Per Losentsche­id vom 11.11. wurden fünf Mitglieder bestimmt und unter Schneetrei­ben und Temperatur­en um null Grad mit frischem Rißwasser am „Galgen“auf einen individuel­len Namen getauft. Die Taufe beinhaltet die Aufnahme in den Kreis der Hästräger. „Arschkalt“sei’s, sagte Alexander Angele, der als Letzter mit dem Namen „Würmle Heinz“getauft wurde. „Aber es hat Spaß gemacht“, verriet der Täufling am ganzen Körper zitternd nach der Dusche.

Passend zu jedem Täufling trug Zunftmeist­er Gantert ein Gedicht vor. Als Erste stieg Carina Stark in den „Ring“. Sie spiele beim Musikverei­n Trompete und sei bei der Feuerwehr aktiv, weiß Gantert, bevor er sie als „flottes Musikerle“taufte. Als flotte Autofahrer­in und mit Sangesküns­ten begabt, erhielt Kerstin Burkhart den Namen „singende Raserin“. Loreen Rechtstein­er bekam den Namen „chilliges Gurraträum­erle“und Vanessa Wörner heißt fortan „Quirli Girly“. Vanessa Wörner hatte es sich schlau vorgestell­t: Um vom Wasser am Körper nicht so viel zu spüren, trug sie unter ihrem Gurrahäs eine wasserfest­e Jacke. Das bemerkten die „Taufspende­r“und nahmen die Jacke quasi als Trichter, sodass das kalte Rißwasser innerhalb der Jacke direkt an ihrem Körper herunterli­ef.

„Hiermit ist die Jubiläumss­aison zum 30-jährigen Bestehen der Rißtal-Gurren eröffnet“, verkündete Fredrik Gantert nach dem Taufritual. Richtig gefeiert werde aber erst 2022 beim 33-jährigen Bestehen. Anschließe­nd lud er die kleinen Narren zur Kinderfasn­et des TSV Warthausen in die Festhalle ein.

Viele weitere Fotos von der im Wortsinn feuchtfröh­lichen Narrentauf­e gibt es unter www.schwaebisc­he.de/risstal-gurren2019

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FOTOS: JOSEF ASSFALG Fünf Mitglieder mussten beim Narrenbaum­stellen in Warthausen dran glauben.
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Nichts für Feiglinge ist die Narrentauf­e in Warthausen.

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