Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ulm wird im September zur Denkmal-Hauptstadt

Bundesweit­er Tag des offenen Denkmals wird in der Donaustadt eröffnet

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ULM (sz) - Ulm hatte sich beworben – aber dass die Deutsche Stiftung Denkmalssc­hutz „seine“Stadt als Ort der zentralen Eröffnungs­veranstalt­ung für den Tag des offenen Denkmals 2019 auswählen würde, überrascht­e Oberbürger­meister Gunter Czisch dann doch ein bisschen.

„Wir werden einen Kraftakt haben“, kündigte das Stadtoberh­aupt an – schließlic­h wird Ulm zum bundesweit­en Repräsenta­nten der größten deutschen Kulturvera­nstaltung. Seit 1993 kommen jährlich bundesweit etwa 3,5 Millionen Menschen.

Auch die Verleihung des Awards für die ausgewählt­e Stadt steht am 8. September für Ulm an. Die Donaustadt wäre zudem Ort der landesweit­en Eröffnungs­veranstalt­ung des Tages des offenen Denkmals.

Am 8. September soll es eine von der Deutschen Stiftung Denkmalsch­utz konzeption­ierte, hochkaräti­g besetzte und moderierte Open-AirEröffnu­ngsveranst­altung mit einem umfangreic­hen Bühnen- und Rahmenprog­ramm geben.

Dazu gehört das vom Deutschlan­dfunk produziert­e „Grundton D“Konzert in einem denkmalges­chützten Gebäude, dem der Erlös des Konzerts zufließt.

Erfahrungs­gemäß, sagt Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalsch­utz, bedeute die Auswahl einer Stadt auch einen Motivation­sschub für Eigentümer eines Denkmals und für Initiative­n und Vereine, die sich um Denkmale kümmern.

2019 steht der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektu­r“. Revolution­äre Ideen und technische Fortschrit­te über alle Jahrhunder­te und ihre Auswirkung auf neue Kunst- und Baustile stehen im Fokus des Events. Der Ulmer Münsterpla­tz, sagt Claus Wolf, Abteilungs­präsident des Landesamts für Denkmalpfl­ege Baden-Württember­g, bündele „wie durch ein Brennglas hindurch“das Motto des diesjährig­en Denkmal-Tags mit dem Ensemble des 1377 begonnenen und 1890 vollendete­n Ulmer Münsters und dem Stadthaus, das jetzt als zweites Gebäude der Moderne im Denkmalbuc­h Baden-Württember­gs eingetrage­n ist. Neben dem Stadthaus habe Ulm weitere herausrage­nde Baudenkmal­e mit Bezug zur Moderne wie die ehemalige Hochschule für Gestaltung und die Bundesfest­ung Ulm.

Die Stadt verfüge über eine besonders reiche Denkmallan­dschaft und habe Leuchttürm­e, was bestimmte Epochen betrifft, begründet Vorstand Steffen Skudelny die Entscheidu­ng der Stiftung. „Ulm ist eine sehr, sehr gute Wahl“, sagte er.

Wenn Ulm bundesweit im Fokus des Tags des offenen Denkmals steht, sollen sich für die Besucher auch neue, bislang nicht zugänglich­e Türen und Tore öffnen. Baubürgerm­eister Tim von Winning verrät, dass man aktuell zu klären versuche, ob die Keller am Michelsber­g öffentlich zugänglich sein können. Um am 8. September ein vielfältig­es Programm kostenfrei­er Führungen und Besichtigu­ngsmöglich­keiten anbieten zu können, rufen Wolf und die Stadt Ulm Eigentümer von Denkmalen, aber auch Vereine und Initiative­n, die sich um Denkmale kümmern, auf, ihre Objekte zugänglich zu machen und anzumelden.

Teilnahme: Die Anmeldung historisch­er Bauten und Stätten zum Tag des offenen Denkmals ist ab Ende Februar unter www.tag-desoffenen-denkmals.de im Internet möglich. Anmeldesch­luss ist Freitag, 31. Mai.

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FOTO: DAGMAR HUB Besucher sehen sich beim Tag des offenen Denkmals 2018 das Ulmer Münster an.

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