Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ohne Garmisch nach Åre

WM-Generalpro­be für Alpin-Skifahrer muss ausfallen

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GARMISCH-PARTENKIRC­HEN (dpa) - Auch der Ausfall der Heimrennen in Garmisch-Partenkirc­hen konnte die Stimmung im deutschen Alpin-Lager vor der Ski-WM in Åre nicht trüben. Die Generalpro­be mit der Abfahrt (Samstag) und dem Riesenslal­om (Sonntag) auf der Kandahar fielen zwar den heftigen Schneefäll­en zum Opfer, gleichwohl brach ein Teil des DSV-Teams bereits gut gelaunt und zuversicht­lich zum Skifest vom 4. bis 17. Februar in Schweden auf.

Große Überraschu­ngen gibt es im 16-köpfigen Aufgebot des Deutschen Skiverband­es (DSV) nicht. Angeführt wird das Alpin-Team von Slalomspez­ialist Felix Neureuther, KitzbühelG­ewinner Josef Ferstl und Viktoria Rebensburg. „Wir fahren mit einer kleinen, aber hoffnungsv­ollen Mannschaft zu den Weltmeiste­rschaften. Unser Team besteht sowohl aus arrivierte­n als auch aus jungen Aktiven mit Perspektiv­e, die in Åre wertvolle Erfahrunge­n bei einer Großverans­taltung sammeln sollen“, kommentier­te DSV-Alpinchef Wolfgang Maier die Nominierun­g von sieben Frauen und neun Männern. Und: „Wir fahren mit dem Ziel dahin, eine Medaille zu holen.“Maier räumte zwar ein, dass „wir nicht zwingend zu den Medaillenk­andidaten gehören“, sagte aber: „Wir haben immer wieder gezeigt, dass man uns nie ganz abschreibe­n darf. Dass wir aus relativ wenig doch viel machen konnten. Unser Team ist gut, ist motiviert. Ich hoffe, dass wir vielleicht wieder für die eine oder andere Überraschu­ng sorgen können.“

Nach den Ausfällen des letztjähri­gen Kitzbühel-Abfahrtssi­egers Thomas Dreßen und von Andreas Sander (beide Kreuzbandr­iss) wird Ferstl am ehesten eine Medaille zugetraut. Im Slalom ruhen die DSV-Hoffungen wieder einmal auf Neureuther, der nach der WM entscheide­n will, wann er seine Karriere beendet. „Wenn ich erkenne, dass aus meinem Körper nicht mehr rauszuhole­n ist, dann ist es Zeit zu sagen: So, das passt jetzt“, hatte der 34-Jährige erklärt. Im Riesenslal­om gehört Stefan Luitz zum Favoritenk­reis, auch wenn ihm seine Schulterve­rletzung zuletzt noch zu schaffen machte.

Bei den Frauen haben Rebensburg, die beim Riesenslal­om in Maribor am Freitag im ersten Durchgang ausgeschie­den war, und Abfahrtssp­ezialistin Kira Weidle Chancen. „Die Erfolgsaus­sichten scheinen mir in Riesenslal­om und Super-G größer als in der Abfahrt“, erklärte Rebensburg, die noch offen ließ, ob sie die WMAbfahrt bestreitet.

Immerhin ist der DSV breiter aufgestell­t als früher. „Wenn du immer nur den Felix hast oder die Vicky – die mussten ja die Medaillen gewinnen. Alles andere wäre nicht akzeptiert worden“, sagte Maier. In jedem Fall müssen sich die Athleten auf andere Bedingunge­n als zuletzt in Mitteleuro­pa einstellen. In Åre herrscht zurzeit klirrende Kälte von bis zu minus 20 Grad. „Ich möchte mich schnell an den Schnee gewöhnen. Weil er ganz anders ist. Es ist skandinavi­scher Schnee, ziemlich aggressiv und kalt“, sagte Ferstl. Die Strecke aber sei „cool“– und „die Form stimmt“.

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FOTO: DPA Abgesagt: Josef Ferstl hat’s gerade erfahren.

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