Schwäbische Zeitung (Biberach)
Auf dem Rücken der Beschäftigten
Zum Artikel „Stiftung Liebenau bleibt im Tarifstreit hart“(9.2.) hat uns folgende Zuschrift erreicht:
Ein kirchlicher Konzern bringt seine Kirchlichkeit in Widerspruch zur Finanzierung und scheint dabei dem Kostenfaktor Priorität einzuräumen, zumindest für ungefähr 800 Beschäftigte! Sie und ihre Familien müssen nämlich die Suppe auslöffeln; motivationstötend in diesem hochsensiblen Arbeitsfeld.
Die Löhne besonders in den unteren Lohngruppen im sozialen und pflegerischen Bereich und damit auch der hier Betroffenen sind bekanntlich niedrig, im Vergleich zu Löhnen zum Beispiel in der Metallbranche. Genau diese Gruppe soll jetzt noch schlechter gestellt werden. Es ist peinlich für die Liebenau, dass sowohl die Gewerkschaft ver.di als auch der Sozialminister die Stiftung mit einem Priester an der Spitze auffordern müssen, das kirchliche Tarifsystem nicht zu verlassen.
Bei allem Verständnis für die Probleme der Finanzierung: Alle Beteiligte aus Stiftung, Politik, Kostenträger und so weiter, die dafür Verantwortung tragen, haben die ethische Verpflichtung, Versäumnisse nicht auf dem Rücken der ohnehin schlecht Bezahlten auszutragen. Vielleicht könnten die Vorstände mit gutem Beispiel vorangehen und ihre eigenen Gehälter zu Gunsten der Betroffenen zurückschrauben.
Berthold Seeger, Biberach
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