Schwäbische Zeitung (Biberach)
Mal wieder gute Nachrichten
Commerzbank will nach Gewinnsprung Tempo erhöhen und ihren Aktionären wieder eine Dividende zahlen
FRANKFURT (dpa) - Die Commerzbank will nach einem kräftigen Gewinnsprung ihren Konzernumbau noch einmal beschleunigen. „Unsere Strategie ist richtig und funktioniert. Wir wachsen bei Kunden, im Kreditvolumen und bei bereinigten Erträgen. Wir kommen voran und sind wieder dividendenfähig“, bilanzierte Konzernchef Martin Zielke am Donnerstag in Frankfurt. Die erste Halbzeit der im Herbst 2016 ausgerufenen Ziele zeige aber auch, „dass wir angesichts des herausfordernden Umfelds noch schneller werden müssen“. In der Frankfurter Zentrale sollen gemeinsame Teams von IT- und Produktexperten neue Angebote schneller an den Markt bringen.
Im vergangenen Jahr verdiente die Commerzbank nach zwei mageren Jahren wieder deutlich mehr Geld. Unter dem Strich standen 865 Millionen Euro Gewinn. Das waren fast siebenmal so viel wie ein Jahr zuvor (128 Millionen Euro), als sich das Institut nur durch den Verkauf seiner Konzernzentrale in den schwarzen Zahlen gehalten hatte. Und es ist deutlich mehr als die Deutsche Bank, die als möglicher Partner für eine große Banken-Hochzeit gehandelt wird.
Der Aufwärtstrend soll sich auch für die Aktionäre des im Herbst in den MDax abgestiegenen Instituts auszahlen: Der Vorstand schlägt für das Geschäftsjahr 2018 eine Gewinnausschüttung von 20 Cent je Anteilsschein vor. Es wäre das zweite Mal seit der Rettung mit Steuermilliarden, dass die teilverstaatlichte Commerzbank eine Dividende zahlt. Für das Geschäftsjahr 2019 plant die Bank mit einem Dividendenniveau in ähnlicher Höhe wie für 2018.
Das Kostenziel hat der Vorstand unterdessen noch nicht erreicht. Im vergangenen Jahr lagen die Verwaltungsaufwendungen mit rund 6,88 Milliarden Euro etwas über dem Vorjahreswert von 6,83 Milliarden Euro. Die Bank erklärte den Anstieg mit Investitionen in Digitalisierung sowie steigenden Ausgaben für Regulierung. Finanzvorstand Stephan Engels bekräftigte das Ziel, die Kosten bis 2020 auf 6,5 Milliarden Euro zu drücken.
Erreicht werden soll das auch durch eine schlankere Aufstellung. Die Zahl der Vollzeitkräfte ist zuletzt bereits von 43 300 auf 41 500 Ende vergangenen Jahres gesunken. Nach jüngster Planung sollen es nun bis 2020 etwa 38 000 sein.