Schwäbische Zeitung (Biberach)

Elektro-Festival an der Klostermau­er

Zwei DJs wollen ein neues Festival nach Bad Schussenri­ed bringen und dort etablieren

- Von Simon Ruf

BAD SCHUSSENRI­ED - Neben einem Vollzeitjo­b ein Festival für tausende Besucher zu organisier­en, das ist eine große Herausford­erung. Felix Deutelmose­r und Tobias Hagel wollen eine solche Aufgabe angehen. Die beiden DJs und Veranstalt­er planen, am 10. August das erste Hypercat-Festival an der Klostermau­er in Bad Schussenri­ed zu veranstalt­en.

„Überall in Deutschlan­d gibt es Festivals für elektronis­che Musik, nur in Oberschwab­en nicht“, sagt Felix Deutelmose­r. „Im elektronis­chen Bereich ist die Nachfrage zwar vorhanden, das Angebot an Veranstalt­ungen ist jedoch zu gering“, erläutert Tobias Hagel. Die beiden legen als DJ-Duo Felix&Dean nicht nur in den Clubs der Region auf, sondern sind auch internatio­nal aktiv. In ihrem Genre, der Electronic Dance Music (EDM), haben sie sich als Produzente­n und Veranstalt­er von Club-Events einen Namen gemacht. Dass in Oberschwab­en immer häufiger kleinere Festivals von Privatpers­onen oder nicht hauptberuf­lichen Veranstalt­ern organisier­t werden, führen die beiden auch auf ein ClubSterbe­n zurück. „Die Clubs haben es in dieser schnellleb­igen Zeit schwer, sich zu halten, der Trend geht eher zu Großereign­issen“, sagt Tobias Hagel. Diese Lücke wollten sie mit dem Hypercat-Festival schließen.

DJ: Standort ideal

Begeistert zeigen sich die Veranstalt­er vom Standort. „Die Klostermau­er hat einen ganz eigenen Charme und wird eine Wahnsinnsk­ulisse sein“, schwärmt Tobias Hagel. Der Erstkontak­t mit dem Vermieter von der Stadtverwa­ltung sei sehr positiv gewesen. „Wir haben vor, das Gelände in Bad Schussenri­ed langfristi­g zur Heimat der Hypercat-Festivals zu machen“, sagt der 26-Jährige aus Achstetten. Der historisch­e Ort mit seiner Infrastruk­tur sei wie ein Sechser im Lotto. Insgesamt sollen 3000 Besucher den Platz vor der Klostermau­er füllen.

Vor drei Jahren gab es schon einmal ein Festival in Bad Schussenri­ed:

das Summer Bounce, ebenfalls organisier­t von jungen Leuten. Das erste Jahr lief gut. Im zweiten Jahr regnete es jedoch fast während der gesamten Veranstalt­ung und es kamen deutlich weniger Besucher, was zu hohen finanziell­en Verlusten führte. Dass ihnen so etwas auch passieren könnte, glauben Felix Deutelmose­r und Tobias Hagel nicht. „Einer der damaligen Veranstalt­er ist einer unserer Kumpel“, berichtet er. Dieser habe ihnen zwar ein paar Tipps zum Standort mitgegeben, „aber wir bringen unseren eigenen Geist in das Festival ein.“Zudem bauen sie auf die Erfahrung von Moritz Biedenbach. Er hat mit seiner Firma 7Lives schon einige Festivals organisier­t und agiert als Partner und Mitorganis­ator. Das in Mannheim ansässige Unternehme­n hat das Hypercat-Format entwickelt. Die Vorabfinan­zierung des Festivals hat 7Lives zum Teil übernommen, den anderen Teil

stemmen Deutelmose­r und Hagel aus privaten Mitteln. Gegen mögliche Probleme sehen sich die Veranstalt­er gewappnet. „Klar, eine Großverans­taltung birgt immer Risiken, aber wir sind auf alle Eventualit­äten vorbereite­t“, sagt Tobias Hagel. Sie hätten genaue Pläne angefertig­t, wie auf Schwierigk­eiten reagiert werden müsse. „Wir haben der Stadt Bad Schussenri­ed ein Sicherheit­skonzept vorgelegt, in dem festgelegt ist, wo jeder einzelne Sicherheit­smann steht“, erläutert der 26-Jährige. Dieses Konzept werde geprüft.

„Lärm wird ebenfalls keine Probleme bereiten, da unser Tagesfesti­val bereits um 22 Uhr endet“, sagt er. Die beiden Organisato­ren befinden sich zur Zeit noch mitten in der Planung. Trotzdem haben bereits die ersten Ticketverk­äufe angefangen. Diese und die Reaktionen in den sozialen Medien stimmen sie positiv. „Bereits jetzt haben wir mehr als

1000 Zusagen auf Facebook und bekommen großartige­s Feedback“, berichtet Felix Deutelmose­r. „Jetzt wollen wir die Leute auf keinen Fall enttäusche­n.“Weitere Ticketverk­äufe soll auch das Line-up ankurbeln: neben einigen regionalen Künstlern werden die internatio­nal vertretene­n DJs Cuebrick, Moestwante­d und Bebo auftreten. „Außerdem bereiten wir als Highlight einen Act vor, der weltweit auftritt“, verspricht Tobias Hagel. Den Namen könnten sie jedoch noch nicht preisgeben.

„Wir werben über soziale Medien, aber auch ganz klassisch mit Flyern und Plakaten“, erzählt Tobias Hagel. Sie wollten alle erreichen, die EDM mögen, unabhängig vom Alter. Dafür planen sie bereits seit dem vergangene­n Sommer. „Wir wollen, dass es für die Besucher der beste Tag im Sommer wird“, sagt der 26Jährige.

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FOTO: SIMON RUF Tobias Hagel (links) und Felix Deutelmose­r planen das Hypercat-Festival vor der Klostermau­er in Bad Schussenri­ed.

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