Schwäbische Zeitung (Biberach)

Hochschule­n begrüßen Plan

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Ein weiteres Kernstück des Aktionspla­ns ist der Aufbau einer onlinegest­ützten MINT-Plattform, die über die vielfältig­en Initiative­n informiert und die Vernetzung der privaten und staatliche­n Aktivitäte­n verbessert. Gefördert werden sollen auch Forschungs­bemühungen für eine erfolgreic­he und qualitätsv­olle Bildung im Bereich MINT und zur Entwicklun­g von Methoden, die den Aufbau eines langfristi­gen Interesses an Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaft und Technik ermögliche­n.

Ein wichtiges Anliegen des Bundesbild­ungsminist­eriums ist zudem eine deutlich verbessert­e Kommunikat­ion zum Thema MINT. Dazu sollen unterschie­dliche Zielgruppe­n in vielfältig­er Weise angesproch­en werden, um MINT bekannter zu machen. Als Kommunikat­ionsmedien sollen vor allem Online- und Social-MediaForma­te eingesetzt werden. Gerade der kommunikat­ive Ansatz des MINT-Aktionspla­ns dürfte für den Erfolg des gesamten Projektes von großer Bedeutung sein. So sieht der Rektor der Hochschule Ravensburg-Weingarten, Professor Dr. Thomas Spägele, in dem ungenügend­en Interesse an den MINTStudie­nfächern vor allem ein gesellscha­ftliches Problem, das sich in einer mangelnden Anerkennun­g der Technik ausdrücke. Technik, so sagte er in einem Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“, gelte nicht bei allen Jugendlich­en als trendig und schick, „auch wenn die Anwendunge­n ausnahmslo­s alle benutzen – zumindest im mobilen Bereich“. Zudem habe sich im Bewusstsei­n der Bevölkerun­g die humanistis­che Bildung nie durch die MINT-Fächer definiert.

Vor diesem Hintergrun­d begrüßt die Hochschule Ravensburg-Weingarten den MINT-Aktionspla­n des Bundesbild­ungsminist­eriums. Gerade im ländlichen Raum sei der Fachkräfte­mangel in Ingenieuru­nd IT-Berufen immer deutlicher zu spüren, erklärte Professori­n Dr. Zerrin Harth, Prorektori­n für Diversity, Weiterbild­ung und Studentisc­hes Leben. Unter Berücksich­tigung der Demografie komme der Verankerun­g der MINT-Berufe in der Gesellscha­ft ein wesentlich­er Faktor zu. Ohne Frauen, wissenscha­ftliche Weiterbild­ung und internatio­nales Engagement seien aber die bevorstehe­nden Herausford­erungen nicht dauerhaft zu lösen. Hier, sagte die Prorektori­n, greife der MINT-Aktionspla­n allerdings noch zu kurz.

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