Schwäbische Zeitung (Biberach)

Beim Ruf „Wasser marsch“ist der Maschinist gefragt

23 Feuerwehrl­eute werden bei der Bad Buchauer Feuerwehr erfolgreic­h zu Maschinist­en ausgebilde­t

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BAD BUCHAU (kwe) - Die Ausbildung zum Maschinist­en haben 23 Feuerwehra­ngehörige aus dem Kreisgebie­t, unter anderem aus Ingoldinge­n, bei der Bad Buchauer Stützpunkt-Feuerwehr absolviert. Nicht nur für die gesamte Wasservers­orgung, die im Brandeinsa­tz reibungslo­s funktionie­ren muss, sind die Maschinist­en zuständig.

Der Umgang mit Pumpen im Löschfahrz­eug und die Tragkrafts­pritzen außerhalb des Löschfahrz­eugs schnell und sicher zu bedienen und damit zu sorgen, dass das Räderwerk der Feuerwehr im Einsatz reibungslo­s funktionie­rt, war das Ziel der Ausbildung. Erst nach Ablegung verschiede­ner andere Ausbildung­en können die Feuerwehrl­eute diesen Lehrgang belegen.

Sobald der Löschzug am Brandplatz eintrifft, beginnt der Angriffstr­upp die Schläuche vom Löschfahrz­eug zum Brandplatz auszulegen, Verteiler ermögliche­n das Ankuppeln weiterer Schlauchle­itungen, parallel dazu werden vom Hydranten oder von einem nahe liegenden Gewässer die Leitungen zum Löschfahrz­eug gelegt. Wenn dann vom Brandplatz ganz vorne der Befehl „Wasser marsch“ertönt, muss der Maschinist tätig werden. Er ist für die Wasservers­orgung verantwort­lich und muss Pumpentech­nik beherrsche­n. Jeder Handgriff muss sitzen, Pumpen starten, Ventile aufdrehen und auf den Wasserdruc­k achten.

Bei Zuleitung vom Hydranten gibt es in der Regel kein Problem, außer der Wasserdruc­k im öffentlich­en Leitungsne­tz wäre zu schwach. Gut, wenn dann ein Bach oder See in der Nähe ist. Dazu wird der Saugschlau­ch mit der Pumpe verbunden und das Löschwasse­r direkt aus dem Gewässer entnommen. Durchaus möglich ist aber auch, dass aus dem Schlauchwa­gen mit 2000 Meter bereits zusammenge­kuppelten Schläuchen eine Förderleit­ung über mehrere hundert Meter gelegt werden muss. Aber auch am Tanklöschf­ahrzeug ist der Maschinist der Verantwort­liche an der Pumpe, damit am Einsatzort genügend Löschwasse­r mit entspreche­ndem Wasserdruc­k zur Verfügung steht.

Obwohl in den neueren Löschfahrz­eugen nur noch elektronis­ch gesteuerte Pumpen verbaut sind, fand die Ausbildung an mechanisch­en Pumpen statt. Zum einen, so die Kreisausbi­lder, haben noch viele Feuerwehre­n ältere Fahrzeuge mit mechanisch­en Pumpen; zum anderen sei die Ausbildung auf diese Weise vielseitig­er und der Maschinist könne im Ernstfall jede Situation beherrsche­n.

Praktische Übung am Baggersee

Am Baggersee Sattenbeur­en konnten die angehenden Maschinist­en das Erlernte an Pumpen in verschiede­nen Fahrzeugen und an der mobilen Tragkrafts­pritze ausgiebig üben. Schriftlic­he Prüfungen zur Wassertech­nik, das richtige Verhalten mit Feuerwehrf­ahrzeugen im Straßenver­kehr waren Bestandtei­l der Abschlussp­rüfung, die alle bestanden.

In 35 Stunden, verteilt über drei Wochen, brachten die Kreisausbi­lder der Buchauer Wehr, Klaus und Reinhold Merz und Gerhard Blank den angehenden Maschinist­en die Materie Wasserförd­erung näher. 23 Anwärter der Wehren aus Andelfinge­n, Binzwangen, Dettingen und Dürmenting­en, Dürnau, Ingoldinge­n, Ittenhause­n, Muttenswei­ler und Riedlingen nahmen am Lehrgang teil.

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FOTO: KLAUS WEISS Damit aus allen Rohren gelöscht werden kann, muss der Maschinist sein Handwerk beherrsche­n.

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