Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ein bisschen Honig für mehr Licht

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Mehr Licht!“– So lauteten bekanntlic­h die letzten Worte des großen Goethe. Frei übertragen waren es umgekehrt in dieser Woche die ersten des neuen Rißegger Ortsvorste­hers Tom Abele im Biberacher Gemeindera­t.

Verkämpfte er sich mit seinen CDU-Kollegen am Ratstisch doch mit

Verve für eine Beleuchtun­g des Geh- und

Radwegs zwischen Rindenmoos und

Rißegg, der künftig gleichsam das leuchtende Band des Zusammenha­lts zwischen beiden Ortsteilen markieren sollte.

Blöd nur, dass die Mehrheit der Räte und auch die Stadtverwa­ltung für eine derart poetische Betrachtun­gsweise offenbar nicht empfänglic­h waren und die gewünschte Form der Erleuchtun­g ablehnten. Befürchtet­en sie doch, dass die Biberacher Nacht nicht nur zwischen Rißegg und Rindenmoos, sondern noch an elf anderen Stellen durch zu viel Licht gestört werden könnte. Einen leuchtende­n Präzendenz­fall soll es nicht geben. Basta! Vielleicht hätten es Abele und die Seinen mal mit ein bisschen Honig versuchen sollen. Nicht mit dem um den Mund geschmiert­en, sondern mit dem im Glas. Zumindest im Kreistag scheint diese Methode nämlich gut zu funktionie­ren. Dort votierten die Kreisräte einstimmig und brav für die Erhöhung der Eintrittsp­reise im Kreisfreil­ichtmuseum Kürnbach, nachdem ihnen dessen Leiter jeweils ein Gläschen Honig aus der museumseig­enen Bienenprod­uktion hingestell­t hatte. Es gibt also auch ganz triviale kommunalpo­litische Gründe, warum die Bienen dringend gerettet werden müssen. Ein schönes Wochenende!

Euer Marktplatz-Esel

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