Schwäbische Zeitung (Biberach)
Große Betroffenheit in Laupheim
Handball, Württembergliga: Der HRW nach der schweren Verletzung von Luca Geiß
LAUPHEIM - Noch immer ist die Betroffenheit groß beim Handballverein Rot-Weiß Laupheim. Die schwere Verletzung, die sich Rechtsaußen Luca Geiß am vergangenen Wochenende beim Württembergligaspiel in Albstadt zugezogen hat, beschäftigt weiter die Gemüter und ist Thema Nummer eins.
Geiß hatte sich in der 20. Spielminute den Ellenbogen ausgekugelt, als er unglücklich gestürzt war. Zudem zog sich der 21-Jährige noch eine Sprunggelenksverletzung zu. Die Partie in Albstadt wurde daraufhin abgebrochen. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest. Infrage kommen das Fastnachts- oder das Osterwochenende. Bis zum 1. Mai muss die Partie laut Reglement definitiv gespielt sein.
„Wir waren alle erschüttert, als Luca mehrere Minuten lang schreiend vor Schmerzen auf dem Hallenboden lag“, erinnert sich Laupheims Trainer Roland Kroll an die unglückliche Szene. „Ich habe in meiner Karriere auch schon einiges erlebt, war und bin auch noch selbst verletzt, aber das war schon sehr emotional.“Geiß ist nach Robin Pohl und Philipp Zodel der dritte Stammspieler, der in dieser wichtigen Saison mit einer schweren Verletzung ausfällt. In gut einer Woche soll dann eine Magnetresonanztomografie (MRT) bei Luca Geiß genauen Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben und ob eine Operation am Ellenbogen nötig ist.
„Ich habe am Montag schon mit Luca telefonieren können“, sagt der HRW-Vorsitzende Helge Stührmann. „Ellenbogen und Sprunggelenk sind geschient, aber Luca ist schon wieder beim Studieren. Wir hoffen jetzt natürlich, dass bei der MRT nichts ganz Schlimmes herauskommt“, so der ehemalige Torwart des HRW. „Und eine Operation am Ellenbogen nicht notwendig ist“, fügt Roland Kroll hinzu. Das Sprunggelenk werde definitiv konserativ – also ohne chirurgischen Eingriff – behandelt.
Keine zusätzlichen Spieler
Trotz des enormen Verletzungspechs werde es aber keine übereilten Neuverpflichtungen geben, erklärt Kroll. Wie schon bei Pohl und
Zodel werde die Mannschaft versuchen, diese Verletzung im Kollektiv aufzufangen und so das große Ziel Qualifikation für die eingleisige Württembergliga in der kommenden Saison zu erreichen.
Besonders beeindruckt habe ihn, dass das Team am Samstagabend nach der Rückkehr nach Laupheim noch geschlossen zusammensaß, um dieses erneute Verletzungspech gemeinsam zu verarbeiten. „Solche Erlebnisse machen mich stolz und stimmen mich sehr positiv in Richtung Zukunft“, sagt Kroll. Und die heißt am kommenden Samstag zunächst mal HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf.
Die Spielgemeinschaft aus drei Vereinen gastiert am Samstagabend in der Laupheimer Rottumhalle (Anwurf 19.30 Uhr). Noch habe er sich nicht intensiv mit diesem Spiel beschäftigt, so Roland Kroll, zu tief saß der Schock wegen der Verletzung von Luca Geiß. Er erwarte aber einen aggressiven Gegner, der in den vergangenen Spielen gepunktet und noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen habe, dass die Laupheimer in Donzdorf vor Weihnachten gewinnen konnten. Aber Roland Kroll bleibt zuversichtlich: „Wir spielen zu Hause und wollen das Spiel gewinnen.“