Schwäbische Zeitung (Biberach)
Damit der Druck im Wasserhahn immer gleich bleibt
Was sich bei der Modernisierung der Roter Trinkwasserversorgung und dem Hallenneubau in Haslach tut
ROT AN DER ROT - Die Türen der Rathäuser sind zu. Doch dahinter wird weitergearbeitet. Aus zwei großen Projekten gibt es in Rot an der Rot Fortschritte zu berichten: der Modernisierung des Trinkwasserversorgungssystems und dem Neubau der Halle in Haslach.
Die Arbeiten am Hochbehälter Bärenschachen sind fast beendet. Am neuen Hochbehälter Jägerhaus indes laufen sie auf Hochtouren. Dort wird nur wenige Meter neben dem alten Hochbehälter ein neuer gebaut. „Wegen der Corona-Pandemie schauen wir im Moment, dass wirklich nur diejenigen auf der Baustelle sind, die da sein müssen. Aber noch ist niemand krank und alles läuft nach Plan“, sagt Bürgermeisterin Irene Brauchle.
Für die Modernisierung des Trinkwasserversorgungssystems gibt es einen Zehn-Jahres-Plan. Rot an der Rot ist eine sehr große Flächengemeinde. Dementsprechend herausfordernd ist es, das Ganze auf den neuesten Stand zu bringen. Momentan gibt es noch vier Hochbehälter in der Gesamtgemeinde. Künftig sollen es nur noch drei sein. Der Teilort Ellwangen hat derzeit noch eine autarke Wasserversorgung.
Der Hochbehälter und die Quellfassung dort sollen jedoch aufgegeben werden und Ellwangen an den Hochbehälter Jägerhaus mit angeschlossen werden.
Schritt eins hierfür ist daher im Moment, den Hochbehälter Jägerhaus neu zu bauen. Dieser wird dann künftig den gesamten Ort mit Ausnahme von Haslach versorgen. Der neue Hochbehälter fasst 1500 Kubikmeter Wasser und ist untergebracht in einem großen Gebäude, das äußerlich einem Stadel ähnelt. „Wir haben hier in Rot die ganz besondere Situation, dass Teilorte, Höfe oder Weiler unterschiedlich hoch liegen. Daher ist es eine große Herausforderung, das Trinkwasserversorgungssystem so neu aufzustellen, dass alle Bürger auch weiterhin zu Hause den richtigen Wasserdruck haben“, erläutert Brauchle. Der Hochbehälter Bärenschachen liegt aus diesem Grund tiefer als der Hochbehälter Jägerhaus. Vom Bärenschachen aus werden weiterhin die tieferen Lagen in Rot versorgt. Sollte der Wasserdruck an einer Stelle zu hoch sein, muss eine Druckminderungsanlage eingebaut werden, eine davon steht in Untermittelried, um überall den richtigen Wasserdruck zu erreichen.
Ziel ist es, den neuen Hochbehälter bis zum Ende des Jahres fertigzustellen. Je nach Witterung, wird dann auf das neue System umgestellt. Schritt zwei ist dann, neue Leitungen vom Jägerhaus nach Ellwangen zu bauen. Erst danach kann der Hochbehälter in Ellwangen rückgebaut werden. Die Leitungen führen viele Kilometer quer übers Land. „Wir versuchen natürlich, die Leitungen so weit es geht auf öffentlichem Grund zu verlegen, aber das ist nicht immer möglich. Daher haben wir Gespräche mit allen Landwirten geführt, die es betrifft und darum gebeten, einen Teil der Rohre auch über ihren Grund verlegen zu dürfen“, so Brauchle. Die Gemeinde sei überall auf Entgegenkommen gestoßen, weswegen dem Leitungsbau nun nichts mehr im Wege stehe. Erfreulich sei, dass die Gemeinde Rot für den Bau der Verbindungsleitung vom Hochbehälter Jägerhaus nach Ellwangen einen Landeszuschuss in Höhe von knapp 1,4 Millionen Euro erhalte. Die Kosten der gesamten Maßnahme betragen laut Gemeinde circa drei Millionen Euro.
Das zweite große Projekt ist der Neubau der Halle in Haslach. Dort sind laut Brauchle mittlerweile sowohl die Fliesenleger als auch die Maler mit ihren Arbeiten fast fertig. Momentan gehe es darum, die Arbeiten in der Küche abzustimmen. „Wir haben innen derzeit den Schreiner am
Werkeln, der noch Türen und Decken macht. Dann soll in circa zwei Monaten noch der Sportboden aufgebaut werden“, so die Bürgermeisterin. Die Arbeiten würden zügig voranschreiten. Wenn alles weiter nach Plan laufe, sei die Halle im Frühherbst fertig. Auch bei den Außenanlagen sei man einen großen Schritt weiter, seitdem die Vereine ein Wochenende mit angepackt hätten. Aktuell gebe es seitens der Handwerker auch noch keine Meldung, dass es zu Verzögerungen durch die Corona-Krise komme. „Wir hoffen, das bleibt möglichst lange so“, hofft Bürgermeisterin Brauchle.
Und noch eine dritte gute Botschaft
hat die Roter Bürgermeisterin diese Woche: Es geht voran beim Thema Fahrradwege. Derzeit würden Vermessungsarbeiten entlang der K 7577 zwischen Zell und Illerbachen erledigt. Dort soll laut Straßenamt ein Geh- und Radweg entstehen, auf Kosten des Landkreises Biberach. Das sei eine sehr gute Nachricht, denn es handele sich hier um eine viel befahrene Straße, so Brauchle. Sie hoffe, dass es in nächster Zeit auch noch an anderer Stelle vorangehe: Richtung Tannheim, nach Eichbühl und von Spindelwag Richtung Wirrenweiler. An all diesen Stellen fehle noch dringend ein Radweg.