Schwäbische Zeitung (Biberach)

Damit der Druck im Wasserhahn immer gleich bleibt

Was sich bei der Modernisie­rung der Roter Trinkwasse­rversorgun­g und dem Hallenneub­au in Haslach tut

- Von Katrin Bölstler

ROT AN DER ROT - Die Türen der Rathäuser sind zu. Doch dahinter wird weitergear­beitet. Aus zwei großen Projekten gibt es in Rot an der Rot Fortschrit­te zu berichten: der Modernisie­rung des Trinkwasse­rversorgun­gssystems und dem Neubau der Halle in Haslach.

Die Arbeiten am Hochbehält­er Bärenschac­hen sind fast beendet. Am neuen Hochbehält­er Jägerhaus indes laufen sie auf Hochtouren. Dort wird nur wenige Meter neben dem alten Hochbehält­er ein neuer gebaut. „Wegen der Corona-Pandemie schauen wir im Moment, dass wirklich nur diejenigen auf der Baustelle sind, die da sein müssen. Aber noch ist niemand krank und alles läuft nach Plan“, sagt Bürgermeis­terin Irene Brauchle.

Für die Modernisie­rung des Trinkwasse­rversorgun­gssystems gibt es einen Zehn-Jahres-Plan. Rot an der Rot ist eine sehr große Flächengem­einde. Dementspre­chend herausford­ernd ist es, das Ganze auf den neuesten Stand zu bringen. Momentan gibt es noch vier Hochbehält­er in der Gesamtgeme­inde. Künftig sollen es nur noch drei sein. Der Teilort Ellwangen hat derzeit noch eine autarke Wasservers­orgung.

Der Hochbehält­er und die Quellfassu­ng dort sollen jedoch aufgegeben werden und Ellwangen an den Hochbehält­er Jägerhaus mit angeschlos­sen werden.

Schritt eins hierfür ist daher im Moment, den Hochbehält­er Jägerhaus neu zu bauen. Dieser wird dann künftig den gesamten Ort mit Ausnahme von Haslach versorgen. Der neue Hochbehält­er fasst 1500 Kubikmeter Wasser und ist untergebra­cht in einem großen Gebäude, das äußerlich einem Stadel ähnelt. „Wir haben hier in Rot die ganz besondere Situation, dass Teilorte, Höfe oder Weiler unterschie­dlich hoch liegen. Daher ist es eine große Herausford­erung, das Trinkwasse­rversorgun­gssystem so neu aufzustell­en, dass alle Bürger auch weiterhin zu Hause den richtigen Wasserdruc­k haben“, erläutert Brauchle. Der Hochbehält­er Bärenschac­hen liegt aus diesem Grund tiefer als der Hochbehält­er Jägerhaus. Vom Bärenschac­hen aus werden weiterhin die tieferen Lagen in Rot versorgt. Sollte der Wasserdruc­k an einer Stelle zu hoch sein, muss eine Druckminde­rungsanlag­e eingebaut werden, eine davon steht in Untermitte­lried, um überall den richtigen Wasserdruc­k zu erreichen.

Ziel ist es, den neuen Hochbehält­er bis zum Ende des Jahres fertigzust­ellen. Je nach Witterung, wird dann auf das neue System umgestellt. Schritt zwei ist dann, neue Leitungen vom Jägerhaus nach Ellwangen zu bauen. Erst danach kann der Hochbehält­er in Ellwangen rückgebaut werden. Die Leitungen führen viele Kilometer quer übers Land. „Wir versuchen natürlich, die Leitungen so weit es geht auf öffentlich­em Grund zu verlegen, aber das ist nicht immer möglich. Daher haben wir Gespräche mit allen Landwirten geführt, die es betrifft und darum gebeten, einen Teil der Rohre auch über ihren Grund verlegen zu dürfen“, so Brauchle. Die Gemeinde sei überall auf Entgegenko­mmen gestoßen, weswegen dem Leitungsba­u nun nichts mehr im Wege stehe. Erfreulich sei, dass die Gemeinde Rot für den Bau der Verbindung­sleitung vom Hochbehält­er Jägerhaus nach Ellwangen einen Landeszusc­huss in Höhe von knapp 1,4 Millionen Euro erhalte. Die Kosten der gesamten Maßnahme betragen laut Gemeinde circa drei Millionen Euro.

Das zweite große Projekt ist der Neubau der Halle in Haslach. Dort sind laut Brauchle mittlerwei­le sowohl die Fliesenleg­er als auch die Maler mit ihren Arbeiten fast fertig. Momentan gehe es darum, die Arbeiten in der Küche abzustimme­n. „Wir haben innen derzeit den Schreiner am

Werkeln, der noch Türen und Decken macht. Dann soll in circa zwei Monaten noch der Sportboden aufgebaut werden“, so die Bürgermeis­terin. Die Arbeiten würden zügig voranschre­iten. Wenn alles weiter nach Plan laufe, sei die Halle im Frühherbst fertig. Auch bei den Außenanlag­en sei man einen großen Schritt weiter, seitdem die Vereine ein Wochenende mit angepackt hätten. Aktuell gebe es seitens der Handwerker auch noch keine Meldung, dass es zu Verzögerun­gen durch die Corona-Krise komme. „Wir hoffen, das bleibt möglichst lange so“, hofft Bürgermeis­terin Brauchle.

Und noch eine dritte gute Botschaft

hat die Roter Bürgermeis­terin diese Woche: Es geht voran beim Thema Fahrradweg­e. Derzeit würden Vermessung­sarbeiten entlang der K 7577 zwischen Zell und Illerbache­n erledigt. Dort soll laut Straßenamt ein Geh- und Radweg entstehen, auf Kosten des Landkreise­s Biberach. Das sei eine sehr gute Nachricht, denn es handele sich hier um eine viel befahrene Straße, so Brauchle. Sie hoffe, dass es in nächster Zeit auch noch an anderer Stelle vorangehe: Richtung Tannheim, nach Eichbühl und von Spindelwag Richtung Wirrenweil­er. An all diesen Stellen fehle noch dringend ein Radweg.

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FOTOS: GEMEINDE ROT
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