Schwäbische Zeitung (Biberach)
Artenschutz-Gesetz wird länger debattiert
STUTTGART (tja) - Landwirte und Naturschützer in Baden-Württemberg haben drei Wochen länger Zeit als ursprünglich geplant, sich zu dem neuen Artenschutz-Gesetz der Landesregierung zu äußern. Die
Frist für Anregungen und Kritik soll bis zum 28. April verlängert werden. „Uns liegt sehr daran, dass alle Verbände sich in einem geordneten Verfahren beteiligen können. Wenn die Verbände und ihre Mitglieder deshalb mit Blick auf das aktuelle Corona-Geschehen dafür mehr Zeit benötigen, sollen sie diese auch bekommen“, teilten Agrarminister Peter Hauk (CDU) und Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) am Freitag mit. Nabu-Landeschef Johannes Enssle äußerte Verständnis, forderte jedoch: „Es ist unsere Erwartung, dass das Gesetz noch vor der Sommerpause verabschiedet wird.“
Das Biodiversitätsgesetz ist eine Reaktion auf das Volksbegehren „Rettet die Bienen“. Dieses forderte von Landwirten vor allem eine Reduktion von Pflanzenschutzmitteln.
Wieder mehr Feldhasen im Südwesten
STUTTGART (lsw) - Eine Woche vor Ostern gibt es gute Neuigkeiten zu den Feldhasen: Gut 14 Tiere leben im Schnitt auf einem Quadratkilometer im Südwesten – das sind mehr als je zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen vor 23 Jahren. Die Zählergebnisse stammen vom Frühjahr 2019. Sie wurden am Freitag von der Wildforschungsstelle des Landes am Landwirtschaftlichen Zentrum (LAZBW) vorgestellt. Im Vergleich zum Frühjahr 2018 (11,7 Feldhasen pro Quadratkilometer) nahm die Zahl der im Frühjahr 2019 gezählten Hasen auf 14,4 und damit um 25 Prozent zu.
Sehr viele Bauern sahen ihre Existenzen in Gefahr. Empfindliche Kulturen wie Obst, Hopfen und Wein seien mit weniger Pestiziden nicht anzubauen, so ihr Argument.
Daraufhin einigten sich Regierung, Landwirte und Naturschützer im Dezember auf Eckpunkte für ein neues Gesetz. Es entschärft die Forderungen des Volksbegehrens. Außerdem sieht es rund 60 Millionen Euro vor, um Landwirte zu unterstützen.
Die Regierung verkürzte die normale Anhörungsfrist zu dem Gesetzesentwurf von sechs auf drei Wochen, schließlich seien alle Punkte bereits breit diskutiert worden. Bauernverbände kritisierten das. Durch die Corona-Krise sei die Verbandsarbeit stark eingeschränkt, öffentliche Diskussionsveranstaltungen nicht möglich. „Ich bin dankbar, dass Minister Hauk auf das Drängen von CDU-Fachpolitikern und der Bauern reagiert hat. Er hat die Kritik mit in die Verhandlungen mit den Grünen genommen“, so Klaus Burger, CDU-Agrarexperte.
Geschäfte an Karfreitag und Ostersonntag geschlossen
STUTTGART (lsw) - Nach heftiger Kritik von Kirchen und Gewerkschaften hat die Landesregierung die Erlaubnis zur Öffnung von Supermärkten am Karfreitag und Ostersonntag zurückgenommen. An beiden Tagen müssen die Geschäfte geschlossen bleiben, wie das Wirtschaftsministerium am Freitag mitteilte. Die Corona-Verordnung des Landes werde entsprechend geändert. Wegen der Pandemie hatte die Landesregierung die Öffnung von lebensnotwendigen Geschäften auch an Sonn- und Feiertagen von 12 bis 18 Uhr erlaubt. Vor allem die großen christlichen Kirchen hatten dagegen scharf protestiert und eine Rücknahme der Entscheidung gefordert. Der Karfreitag ist ein rechtlich besonders geschützter „stiller Feiertag“. „Es ist unvorstellbar, dass die Menschen an diesem Tag einkaufen gehen, aber nicht in den Gottesdienst dürfen“, betonten die evangelischen Landesbischöfe Jochen Cornelius-Bundschuh (Baden) und Frank Otfried July (Württemberg). Die katholische Kirche schloss sich der Kritik an.
Arzt entfernt sechs Kilogramm schweren Tumor
RAVENSBURG (lsw) - Einen rund sechs Kilogramm schweren Tumor hat ein Arzt in Ravensburg einem knapp 70 Jahre alten Mann aus dem Bauch herausoperiert. Der Patient hatte den Tumor nicht bemerkt und keinerlei Beschwerden, wie das St. Elisabethen-Klinikum am Freitag in Ravensburg mitteilte. Erst der Hausarzt wurde bei einer Untersuchung aufmerksam und schickte den Mann ins Krankenhaus.
Hunderte Ärzte und Pfleger mit Corona infiziert
STUTTGART (lsw) - Im Südwesten haben sich bereits Hunderte Ärzte und Pfleger mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Mittlerweile wurden 619 Infektionen beim medizinischen Personal an das Landesgesundheitsamt übermittelt, wie das Stuttgarter Regierungspräsidium am Freitag sagte. Eine Unterscheidung zwischen Ärzten und Pflegern sei dabei nicht möglich.