Schwäbische Zeitung (Biberach)
IG Metall erwartet massiven Anstieg der Kurzarbeit
STUTTGART (dpa) - Vier von zehn Betrieben in Baden-Württemberg befinden sich wegen der CoronaKrise in Kurzarbeit. Das hat eine Befragung der IG Metall unter rund 200 Betriebsräten ergeben. Rund 84 Prozent der Befragten rechnen damit, dass die Kurzarbeit andauernd oder aber in nächster Zeit eingeführt werden wird. Das teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. Die Zahlen der Beschäftigten in Kurzarbeit würden voraussichtlich das Niveau der Krise in den Jahren 2008 und 2009 deutlich übertreffen.
Viele Handwerksbetriebe brauchen Hilfe
STUTTGART (dpa) - Die wirtschaftliche Lage im Handwerk verschärft sich durch die Corona-Krise. Laut einer Umfrage des baden-württembergischen Handwerkstags verzeichnen so gut wie alle der 1500 befragten Betriebe Umsatzrückgänge – je nach Gewerk bis hin zum Totalausfall. Jene Betriebe, die noch arbeiten dürften, spürten vor allem die Stornierungen von Aufträgen. Auch fehlendes Personal etwa durch Quarantäne und mangelnde Kinderbetreuung sei ein Problem.
„Es hat mittlerweile fast ein Drittel aller 135 000 Handwerksbetriebe im Land einen Antrag auf Soforthilfe gestellt“, fasste Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold zusammen. „Bisher profitieren viele Betriebe von der sehr guten Lage der letzten Jahre und dem vorhandenen Auftragsbestand. Diese Alt-Aufträge werden aber bald abgearbeitet sein.“
Karstadt will zunächst ohne Staatskredite auskommen
ESSEN (dpa) - Der neue Generalbevollmächtigte von Galeria Karstadt Kaufhof, Arndt Geiwitz, will bei der Rettung des Warenhauskonzerns vorerst ohne staatliche Hilfskredite auskommen. Das sagte er der „Lebensmittel Zeitung“. Der Eigentümer von Galeria Karstadt Kaufhof, René Benko, hatte in dieser Woche noch einmal weitere 140 Millionen Euro überwiesen. Wie lange das Geld reicht, hänge davon ab, wann die Kaufhäuser wieder öffnen dürfen, sagte Geiwitz. Galeria Karstadt Kaufhof hatte am Mittwoch Rettung in einem Schutzschirmverfahren gesucht.
Flugzeugbauer Boeing verliert Großauftrag
DUBLIN/CHICAGO (dpa) - Der angeschlagene US-Luftfahrtriese Boeing verliert einen weiteren Großauftrag für seinen Problemflieger 737 Max. Die Flugzeugleasinggesellschaft Avolon storniert aufgrund der Corona-Krise eine Bestellung über 75 der Jets. Bei Abschluss des Deals 2017 war der Auftrag laut Boeing inklusive einer Kaufoption für 20 weitere 737-MaxJets fast 11 Milliarden Dollar (10,2 Milliarden Euro) wert. Auch bei Boeings europäischem Rivalen Airbus hat Avolon vier Aufträge für Modelle vom Typ A330neo zurückgezogen und Auslieferungstermine für 25 weitere Flieger verschoben.