Schwäbische Zeitung (Biberach)
Festival-Stimmung über den Live-Stream
DJ Luke Miller lässt auch in Zeiten von Corona nicht die Hände von den Turntables
BURGRIEDEN-ROT - Was machen Musiker in Zeiten von Corona? Der DJ Luke Miller kann einfach nicht ohne Musik. „Alle Gigs und Festivals bis Mitte Mai sind schon gecancelt worden, alles Weitere hängt in der Schwebe“, sagt er. Deshalb hat er sich eine Alternative überlegt, wie er seinem Publikum dennoch ClubFeeling vermitteln kann – virtuell.
„Mir brennen die Finger, wenn ich nicht auflegen kann“, erklärt Luke Miller. Normalerweise legt der 24-Jährige durchschnittlich zweimal in der Woche in Clubs und bei Festivals auf. Die „Zwangspause“während der Corona-Krise stimmt ihn daher schon etwas traurig. Dabei steht für ihn nicht das Geld im Vordergrund, sondern die Atmosphäre, fürs Publikum aufzulegen.
„Mir geht es insoweit gut, als dass ich nicht allein von der Musik leben muss, sondern einen ganz normalen Job als zweites Standbein habe“, sagt Luke, der bisher gemeinsam mit seinem Kumpel als DJ-Duo „Luke & Tobe“unter anderem im Laupheimer Discopark „B30“auftrat und sich auch bei Festivals national und international einen Namen gemacht hat.
Dennoch: Das Party-Feeling fehlt dem Vollblut-DJ, und so dachte er sich: „Wenn die Leute nicht in den Club kommen können, muss der Club halt zu den Leuten kommen!“Deshalb bietet Luke Miller seit einigen Wochen einen Live-Stream über diverse Internet-Plattformen an.
Wichtig ist ihm, nicht einfach nur an den Turntables zu stehen und Musik zu mixen, sondern auch die richtige Atmosphäre zu vermitteln. „Ich will coole Vibes rüberbringen“, sagt er. Bei gutem Wetter soll das
Festival-Feeling sein. Dazu filmt sich Luke auf der heimischen Terrasse in Burgrieden-Rot „mal in Sonnenuntergangsstimmung, vielleicht auch mal als Frühschoppen mit Weißbierund Wasen-Feeling“.
Aber auch andere, teils ausgefallene Locations stehen auf der To-doListe des DJs. Noch läuft der LiveStream nicht immer ganz ruckelfrei. „Man merkt, dass im Augenblick alle Leute daheim sind und im Netz hängen“, weiß der DJ, der Wert auf eine gute Qualität seines Streams legt, den er durchschnittlich einmal pro
Woche für rund eine Stunde präsentieren will. Die jeweiligen Termine werden ebenfalls über die InternetForen kommuniziert.
Das Feedback auf den Stream sei bislang sehr gut, sagt Luke Miller, und auch die Aufrufzahlen seien vielversprechend.
Im Stream steht Luke übrigens allein, ohne seinen DJ-Partner Tobe, an den Turntables. Das wird auch nach der Corona-Krise so bleiben. Denn die musikalischen Partner gehen künftig getrennte Wege. „Die Wochenenden der letzten vier Jahre haben wir mit Auflegen, Party und Musik in den verschiedensten Clubs, Festivals und Städten genossen“, schreiben „Luke & Tobe“im Internet. „Doch nun ist es Zeit für Veränderung!“Tobe möchte den Fokus mehr auf seine berufliche und private Zukunft legen; dennoch soll es noch einige gemeinsame Shows geben, und Freunde bleiben die beiden sowieso, versichert Luke.
Aus „Luke & Tobe“wird also das Projekt „Luke Miller“. Und der freut sich schon, irgendwann wieder nicht vor der Kamera, sondern persönlich
vor seinem Publikum zu stehen.
Der nächste Live-Stream mit DJ Luke Miller steigt am heutigen Donnerstag, 16. April, um 19 Uhr. Zu sehen ist der Stream dann jeweils auf Facebook und Instagram – finden kann man ihn unter dem Stichwort „Luke Miller“. Auf Youtube findet man ihn unter www.youtube.com/c/LukeMiller. Vorab kann man sich unter schwaebische.de/DJLukeMiller einen Vorgeschmack holen.