Schwäbische Zeitung (Biberach)
So sieht die neue Hochdorfer Begegnungsstätte von innen aus
Die Einweihung fällt flach – Die „Schwäbische Zeitung“macht mit den Lesern daher einen virtuellen Rundgang
HOCHDORF - Knapp zwei Jahre lang war die frühere Gemeindehalle in der Ortsmitte von Hochdorf eine Baustelle. Jetzt ist die neue Begegnungsstätte komplett modernisiert. Die geplante Einweihung kann aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Stattdessen gibt die „Schwäbische Zeitung“Einblicke in das modernisierte Gebäude.
Noch ist der Hallenboden mit Plastikfolie abgedeckt. Jedoch nur zum Schutz, denn in diesen Tagen wird überall in der neuen Begegnungsstätte geputzt. Nur noch Restarbeiten sind in dieser Woche nach Ostern zu erledigen, erläutert Architekt Uwe Fischbach.
Hell ist es in dem großen Raum. Zwar waren auch in der ehemaligen Gemeindehalle die Fenster schon recht groß. Doch nun gehen sie an der Außenseite, die zum Ärztehaus hin zeigt, komplett bis zum Fußboden und lassen die Sonne ins Gebäude. Dabei ist die Glasfront zugleich nach modernen Standards energieeffizient gedämmt. Auf die Energieeffizienz wurde im gesamten Gebäude Wert gelegt, erinnert Bürgermeister Klaus Bonelli. Schließlich sei es um eine zeitgerechte Modernisierung des Gebäudes aus den 1960er-Jahren gegangen, „und es soll jetzt dann weitere 50 Jahre halten“, fügt er hinzu.
Ein paar Schritte, dann steht man vor der Bühne. Sofort springt einem der schöne dunkle Boden ins Auge. Eigentlich sollte an dieser Stelle Linoleum ausgelegt werden. In Absprache mit den Vereinen ziert nun jedoch ein dicker Eichenboden die Bühne. „So können die Theaterkulissen im Boden befestigt werden – das Theater hat schließlich eine wichtige Bedeutung in Hochdorf“, sagt Architekt Uwe Fischbach.
Links neben der Bühne befindet sich der Anbau, in dem sich die neue, modern ausgestattete Großküche befindet. Dort wird an diesem Tag auch noch emsig geputzt. Rechts neben dem Durchgang befindet sich der Bereich zum Speisen zubereiten, links die Getränkeausgabe und die Kühltheke. Direkt neben der Bühne führt eine weitere Tür ins Stuhllager, in dem sich zudem eine Kühlzelle befindet. Und von dort gelangen die Kellner bei Festen dann auch direkt zu einer Durchreiche, wo das schmutzige Geschirr abgegeben werden kann. Feste, das ist schnell klar, werden in dieser Halle künftig anders gefeiert.
Eine Treppe führt ins Untergeschoss. Mehrere Türen zweigen ab und hinter einer befindet sich die künftige Bücherei. Noch ist der Raum leer. Doch die Anschlüsse in den Wänden verraten, wo sich bald der Empfangstresen, eine kleine Teeküche
und die Bücherregale befinden werden. Wann genau die Bücherei in ihre neuen Räumlichkeiten umziehen wird, ist im Moment noch unklar. Wahrscheinlich erst dann, wenn sie für die Öffentlichkeit auch wieder öffnen darf. Der Eingang zur Bücherei befindet sich aufgrund der Bauweise des Hauses ebenerdig. Von dort aus sind es dann auch nur wenige Schritte bis zur Bushaltestelle, die gegenüber vom Rathaus liegt.
Wieder im Gebäude, führt eine weitere Tür auf der anderen Seite des Gangs in die Räumlichkeiten des Ladens. Diese Räume nutzte früher die Feuerwehr. Die Bäckerei Mohr, die derzeit ein paar Meter weiter im Gebäude der Bank untergebracht ist, wird hier einziehen. „Der Laden wird eine Mischung aus Café und Gemischtwarenladen sein. Dinge für den täglichen Gebrauch werden hier verkauft. Gleichzeitig ist es ein Café mit Außenbereich zum Verweilen und Backwaren kaufen“, erläutert Bürgermeister Bonelli. Stand heute wird das Café dann einziehen, wenn der Vorplatz fertig ist. Davor mache es keinen Sinn, findet er. Sollte das Kreismusikfest verlegt werden, könnte mit den Arbeiten am Gemeindeplatz früher begonnen werden. In diesem Fall eröffnet das Café vielleicht schon im August. Ebenfalls im Untergeschoss befinden sich die modernisierten Toiletten und weitere Räume für die Technik und das Lager.
Immer wieder haben im Laufe der Monate die Vereine mitgeholfen. Das hat dazu beigetragen, dass die Kosten nicht explodiert sind. Trotzdem ist es zu einer moderaten Preissteigerung gekommen. „Es liegen uns noch nicht alle Rechnungen vor, doch Stand heute liegen die Gesamtkosten zwischen 2,7 und 2,8 Millionen Euro“, fasst Bonelli zusammen. Ursprünglich war man von 2,4 Millionen
Euro ausgegangen. Seitdem waren jedoch ein paar Wünsche hinzugekommen, wie zum Beispiel für die Bühnentechnik. Und es gab Überraschungen während des Umbaus. So musste unter anderem der alte Öltank, der früher einmal alle drei Gebäude (Kita, Rathaus und Halle) mit Wärme versorgt hatte, entfernt werden. „Es ist eine Summe, mit der wir zufrieden sind“, meint darum Architekt Uwe Fischbach. „Mit der Fertigstellung der neuen Begegnungsstätte schließen wir nun nach 14 Jahren auch die Ortskernsanierung ab und das ist ein großer Meilenstein“, so Bonelli. Irgendwann und irgendwie, sagt er, werde das noch gefeiert. Nur wann, sei noch unklar.
Ein Video von der neuen Hochdorfer Halle gibt’s unter www.schwaebische.de/ hochdorfer-halle