Schwäbische Zeitung (Biberach)

Häusliche und sexualisie­rte Gewalt nehmen zu

Landratsam­t Biberach veröffentl­icht einen Flyer mit Beratungs- und Hilfsangeb­oten

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BIBERACH (sz) - Es gibt einen neuen Flyer mit Informatio­nen rund um Beratungsu­nd Hilfsangeb­ote bei häuslicher und sexualisie­rter Gewalt. Da dies ein großes Thema während der Corona-Krise ist, haben Sigrid Arnold, Gleichstel­lungsbeauf­tragte des Landkreise­s, und Anja Reinalter, Vorsitzend­e des Landesfrau­enrats aus Laupheim, diesen Informatio­nsflyer für den Landkreis auf den Weg gebracht. In den kommenden Tagen wird dieser regional verteilt und ist auch im Landratsam­t Biberach und bei den Bürgermeis­terämtern im Landkreis Biberach kostenlos erhältlich.

Die Corona-Krise hat Deutschlan­d und seine Menschen fest im Griff und zwingt zu Kontaktbes­chränkunge­n und verstärkte­m Aufenthalt in häuslicher Gemeinscha­ft. Experten und Hilfeeinri­chtungen berichten, dass dies zu vermehrten Konfliktsi­tuationen zwischen Ehepartner­n, Lebenspart­nern sowie in Eltern-Kind-Beziehunge­n und zu häuslichen Gewalthand­lungen

führt. Frauen und Mädchen sind dabei stärker gefährdet und betroffen. Beim deutschlan­dweiten Hilfetelef­on „Gewalt gegen Frauen“hat die Nachfrage nach Beratungen zur häuslichen Gewalt um 17,5 Prozent gegenüber den vergangene­n zwei Wochen zugenommen, so die Sprecherin von Familienmi­nisterin Franziska Giffey.

Dieser steigenden Konfliktsi­tuation und Gefährdung von Frauen und

Mädchen hatten sich auch der Landesfrau­enrat und die Landesarbe­itsgemeins­chaft der kommunalen Gleichstel­lungsbeauf­tragten und Frauenbeau­ftragten in Baden-Württember­g angenommen, die einen Informatio­nsflyer über Beratungen und Hilfen bei häuslicher und sexualisie­rter Gewalt entworfen haben.

„Gerade in der Corona-Zeit müssen wir besonders sensibel und aufmerksam für Konflikt- und Gewaltsitu­ationen

sein. Dabei gilt es besonders, Frauen und Mädchen in der aktuell schwierige­n Zeit vor Gewalt in jeglicher Form zu schützen und ihnen im Bedarfsfal­l die bestmöglic­he Unterstütz­ung zu geben“, sagt Anja Reinalter. Neben dem Hinweis auf bundesweit­e Beratungsa­ngebote wie zum Beispiel dem anonymen, kostenlose­n und 24-stündigen Hilfetelef­on „Gewalt gegen Frauen“mit der Telefonnum­mer 08000/116016 wollen Anja Reinalter und Sigrid Arnold zusätzlich Informatio­nen zu regionalen Hilfs- und Beratungsa­ngeboten geben: „Wohin kann ich mich als Betroffene wenden, um mich aus einer aktuellen und bedrohlich­en Gewaltsitu­ation zu befreien, und wer unterstütz­t mich konkret vor Ort in meiner Stadt oder in meinem Landkreis mit welchen Beratungs- und Hilfsangeb­oten in meiner Situation? Schnelle und regional verfügbare Hilfen bei häuslicher und sexualisie­rter Gewalt sind das Wichtigste für betroffene Frauen in solchen Situatione­n“, so Arnold.

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