Schwäbische Zeitung (Biberach)
Musiker statt Gymnasiasten
Akademie soll in Fürstenbau ein- und die Schulklassen dort ausziehen – das ist der Grund
OCHSENHAUSEN - Seit mehr als 30 Jahren hat die Stadt Ochsenhausen den sogenannten Fürstenbau vom Land Baden-Württemberg gemietet. Er wird als zusätzliches Schulgebäude für das Gymnasium und vom Bildungswerk genutzt. Doch damit wird in absehbarer Zeit Schluss sein. Der Ochsenhauser Gemeinderat beschloss einstimmig in seiner jüngsten Sitzung, den Mietvertrag für den Fürstenbau zu kündigen. Dieser endet am 31. Juli 2022. Bis Ende Juli diesen Jahres muss die Stadt die Kündigung erklären, sonst verlängert sich der Vertrag automatisch.
Die Frage, ob der Fürstenbau noch weiter benötigt wird, steht wegen der sinkenden Zahl an Gymnasiasten schon länger im Raum. Doch dass die Kündigung jetzt so schnell vollzogen wird, hat einen anderen Grund: In den Fürstenbau soll die Landesakademie einziehen. Vor dem Einzug würde der Bau mit Landesmitteln saniert und für die Bedürfnisse der Akademie hergerichtet. Doch diese Mittel sind nur im Landeshaushalt für die Jahre 2020 und 2021 eingestellt. Danach ist es laut Akademiedirektor Klaus Weigele ungewiss, ob wieder dafür Gelder bereit gestellt werden. Die Zeit drängt also. Doch wohin mit den Schülern?
589 Schüler besuchen aktuell das Gymnasium, 485 die Realschule. Michael Schmid-Sax, der bei der Stadt für den Bereich Bildung und Schulen verantwortlich ist, machte in der Sitzung deutlich, dass in früheren Jahren viel mehr Schüler am Gymnasium waren, nämlich rund 1100. „Braucht eine Schule mit nur noch halb so vielen Schülern genauso viel Platz?“, fragte Schmid-Sax. Die Antwort lautet aus seiner Sicht und aus Sicht der Schulleitung: ja.
Doch brauchen Gymnasium und Realschule zusammen mehr Platz als im Schulzentrum Herrschaftsbrühl vorhanden ist? Um diese Frage zu beantworten, hatte Schmid-Sax alle infrage
KW 19 Gültig vom 06.05. bis 09.05.2020
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Milka Pralinés versch. Sorten, je 110-g-Pckg. (100 g = 1.01) kommenden Flächen im Schulzentrum zusammengerechnet. Das Ergebnis: Die zur Verfügung stehende Fläche von gut 7400 Quadratmetern würde ausreichen, um Gymnasium und Realschule unterzubringen. Denn der Gesamtbedarf für beide Schulen liege rechnerisch zwischen etwa 6800 und 7400 Quadratmetern. Doch was dem Gymnasium fehle, sei nicht Fläche, sondern Räume, so Schmid-Sax. „In einer Besprechung, die Anfang März stattfand, legten Schulleiterin Elke Ray und Schulreferent Albert Geiger vom Regierungspräsidium dar, dass am Gymnasium eine ganze Reihe von Räumen fehlen, die aus pädagogischer Sicht für einen guten und zeitgemäßen Schulbetrieb erforderlich seien“, berichtete er. „So fehlen Arbeitsräume für Lehrer, Besprechungsräume, Schüler-Arbeitsplätze und Räume für die Aufteilung von Klassen für differenzierten Unterricht.“
Als Lösung schlug Schmid-Sax dem Gemeinderat vor, das Schulzentrum so umzubauen, dass die erforderlichen Räume geschaffen werden, und dabei gleichzeitig die notwendige Sanierung durchzuführen. Für die
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Planung sollte ein Fachplaner beauftragt werden, der die beiden Schulgebäude untersucht und prüft, wie die fehlenden Schulräume geschaffen und gleichzeitig die notwendigen baulichen Sanierungen umgesetzt werden können. Die Planung und Umsetzung wird nach Einschätzung des Regierungspräsidiums bis zu vier Jahre dauern. Als positiven Aspekt hob Schmid-Sax hervor, dass man im Regierungspräsidium von einer Erhöhung der Schulbauförderung ausgehe. Daher könnte die Stadt damit rechnen, für beides, Umbau und Sanierung, bis zu 60 bis 70 Prozent der Gesamtkosten an Fördermitteln zu bekommen.
Um die Schüler während der Bauphase unterzubringen, schlug Schmid-Sax dem Gemeinderat vor, „eine Containerlösung anzustreben“und den Mietvertrag für den Fürstenbau zum 31. Juli 2022 zu kündigen. Als Argument für diesen Vorschlag verwies Schmid-Sax auf Gespräche mit dem Land. „Ein Auszug der Schule zum 31. Juli 2022 würde die Pläne für die Landesakademie nicht behindern, sagt das Land“, berichtete er. Einigen Gemeinderäten ging das
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Philadelphia versch. Sorten, je 175-g-Pckg. (100 g = 0.49) nicht schnell genug. Gerhard Gruber (CDU) forderte, den Vertrag schon jetzt zum nächstmöglichen Termin zu kündigen, damit das Land mit den Planungen beginnen könne. „Ich bin für ein klares Signal ans Land. Was kann uns Besseres passieren, als dass das Land die Landesakademie aufwertet?“, so Gruber. Auch Hans Holland (Freie Wähler) war dafür, die Kündigung bereits jetzt auszusprechen, jedoch nicht gleich auszuziehen. Einen früheren Auszug aus dem Fürstenbau brachte auch Claudia Leitritz (Freie Wähler) ins Spiel.
Christian Rueß und Thomas Wölfle (beide Freie Wähler) sowie die Schulleiterin des Gymnasiums, Elke Ray, sprachen sich gegen Container aus. Der Vorschlag von Armin Vieweger (Pro-Ox), andere Übergangslösungen zu suchen, wurde vom Gremium einhellig begrüßt. Renate Schlegel (CDU) erinnerte an die Risiken: „Die Absichtserklärung vom Land, dass die Schulbauförderung erhöht werden soll, war noch vor der Corona-Krise. Die Finanzierung muss gesichert sein, die Stadt kann sich den Umbau und die Sanierung des Schulzentrums allein nicht leisten.“
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