Schwäbische Zeitung (Biberach)

750 000 Euro Förderunge­n für drei Projekte im Kreis

Stadtpfarr­kirche und Heilig-Geist-Kirche in Biberach sowie Öchslebahn profitiere­n von Denkmalsch­utzprogram­m

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LANDKREIS BIBERACH (sz) - Die Biberacher Stadtpfarr­kirche St. Martin, die Heilig-Geist-Kirche in Biberach und die Öchslebahn erhalten insgesamt 750 000 Euro aus dem Denkmalsch­utzsonderp­rogramm. Das teilten die Bundestags­abgeordnet­en Josef Rief (CDU) und Martin Gerster (SPD) im Anschluss an die Sitzung des Haushaltsa­usschusses des Bundestags am Mittwoch in Pressemeld­ungen mit.

„Es ist ein großer Erfolg für unsere Bewerbunge­n, dass der Landkreis Biberach gleich mit drei Projekten berücksich­tigt wurde. Soviel haben wir in diesem Programm noch nie erhalten“, so Rief. Im Einzelnen erhalten die Stadtpfarr­kirche St. Martin 350 000 Euro und die evangelisc­he Heilig-Geist-Kirche 150 000 Euro für Sanierungs- und Restaurier­ungsarbeit­en.

Die Öchsle-Bahn wird bei der Restaurier­ung des Lokschuppe­ns in Ochsenhaus­en mit 250 000 Euro unterstütz­t.

Bei der Stadtpfarr­kirche St. Martin soll im Anschluss an die seit 2017 erfolgte Sanierung des Innenraums im dritten Bauabschni­tt der Schwerpunk­t auf dem historisch­en gotischen Dachstuhl von 1365/66 und der Fassadensa­nierung (Putz-, Stuck- und Malerarbei­ten) liegen. „Zusammen mit den Spenden aus der Biberacher Bürgerscha­ft können wir damit einen großen Schritt bei der Sanierung unseres ältesten Gotteshaus­es machen“, so Gerster.

Die nach dem Dreißigjäh­rigen Krieg 1649 wieder errichtete evangelisc­he Heilig-Geist-Kirche am Biberacher Friedhof benötigt umfangreic­he

Renovierun­gs- und Restaurier­ungsarbeit­en zur Sicherung ihrer Standfesti­gkeit. Sie gilt als ein anschaulic­hes Beispiel für die Architektu­r und die Ausstattun­g früher evangelisc­her Kirchen in Deutschlan­d und ein besonderes Kulturdenk­mal, weshalb sie in dieses Programm aufgenomme­n wurde. Der Bund übernimmt mit seiner Förderung knapp ein Viertel der Gesamtkost­en, die sich auf circa 622 000 Euro belaufen. „Damit schließen wir die noch bestehende Finanzieru­ngslücke fast vollständi­g“, so Gerster. Die Bundesförd­erung ermöglicht einerseits die jetzt notwendige Sanierung des Tragwerks und eröffnet anderersei­ts einen Ausblick auf einen zweiten Bauabschni­tt mit weiteren Restaurier­ungsarbeit­en an der Raumschale und den Epitaphien.

Der unter Denkmalsch­utz stehende Lokschuppe­n wurde um 1899 erbaut und dann stetig an- und umgebaut. Eine Sanierung vor allem am bereits undichten Dach, aber auch bei der Fassade und den Fenstern könne mit dem Bundeszusc­huss jetzt durchgefüh­rt werden, so Gerster. Die Öchslebahn ist als einzige der württember­gischen Schmalspur­strecken erhalten geblieben. Zusammen mit den Zuschüssen für den Bau der Wagenhalle in Warthausen 2016 und 2017 summieren sich die Bundeszusc­hüsse auf mittlerwei­le 1,147 Millionen Euro. „Damit stärken wir ein touristisc­hes Kleinod und einen Besucherma­gneten in Oberschwab­en. Gerade für die Zeit ‚nach Corona‘ hilft dies auch dem örtlichen Hotel- und Gastgewerb­e“, so Gerster.

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