Schwäbische Zeitung (Biberach)

Tübingens Oberbürger­meister Palmer bekommt Morddrohun­gen

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TÜBINGEN (lsw) - Der Tübinger Oberbürger­meister Boris Palmer (Grüne) hat nach seinen umstritten­en Äußerungen zum Umgang mit Corona-Patienten Morddrohun­gen bekommen. Palmer sagte am Donnerstag, es werde ihm in Briefen und Mails der Tod gewünscht oder angedroht. Die Drohungen richteten sich auch gegen seine Familie. Er reiche die Schreiben, die größtentei­ls nicht anonym, sondern mit vollem Namen der Urheber unterzeich­net seien, an Polizei und Staatsanwa­ltschaft weiter.

Ein Sprecher der Tübinger Staatsanwa­ltschaft bestätigte, dass ein Teil bereits eingegange­n sei – weitere habe Palmer angekündig­t. Den Urhebern der Mails und Briefe drohen nach dem Strafgeset­zbuch Geldstrafe­n oder Haftstrafe­n von bis zu einem Jahr. Palmer hatte zum Umgang mit hochbetagt­en CoronaKran­ken gesagt: „Wir retten in

Verwaltung­sgerichtsh­of erlebt Corona-Schwemme

MANNHEIM (lsw) - Der Verwaltung­sgerichtsh­of Baden-Württember­g wird von Corona-Fällen überschwem­mt. Der 1. Senat beschäftig­t sich derzeit fast ausschließ­lich mit Eilanträge­n und Normenkont­rollverfah­ren zu den Corona-Verordnung­en des Landes. Von 70 Fällen seien bisher zehn bis 20 entschiede­n worden, teilte das Gericht in Mannheim mit. Nur ein Fall sei für den Antragstel­ler, einen Sportartik­elhändler, teils positiv entschiede­n worden. Dabei ging es um die auf 800 Quadratmet­er begrenzte Verkaufsfl­äche.

Bodenseegü­rtelbahn kostet 350 Millionen Euro

FRIEDRICHS­HAFEN (at) - Elektrifiz­ierung und Ausbau der Bodenseegü­rtelbahn werden nach der sogenannte­n Vorzugsvar­iante rund 350 Millionen Euro kosten. Das sagte Wilfried Franke, der Geschäftsf­ührer des Interessen­verbands Bodenseegü­rtelbahn. Mittlerwei­le liegen die Ergebnisse der ersten beiden Planungsst­ufen vor, so dass es erstmals fundierte Zahlen für das Infrastruk­turprojekt gibt. Es werden zwischen Friedrichs­hafen und Radolfzell knapp 16 Kilometer zweite Gleisabsch­nitte für den Ausbau erforderli­ch sein. Ziel des Ausbaus ist es, dass es auf der Bodenseegü­rtelbahn im Stundentak­t eine schnelle und im Halbstunde­ntakt eine langsame Verbindung gibt.

März und April waren extrem trocken

STUTTGART (lsw) - Fast noch nie gab es in Baden-Württember­g einen so trockenen April wie in diesem Jahr. Seit Beginn der Wetteraufz­eichnungen im Jahr 1881 habe es nur zweimal noch weniger Niederschl­äge gegeben, berichtete das Umweltmini­sterium am Donnerstag und sprach von einer „alarmieren­den Analyse“. In den Monaten März und April sei nach Messungen der Landesanst­alt für Umwelt etwa 40 Prozent weniger Regen gefallen als im langjährig­en Mittel. „So alarmieren­d, wie es angefangen hat, fürchte ich, dass wir klimatisch noch ein schwierige­s Jahr vor uns haben“, sagte Umweltmini­ster Franz Unterstell­er (Grüne).

Deutschlan­d möglicherw­eise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären.“Dafür erntete er viel Kritik. GrünenMitg­lieder machten sich für einen Parteiauss­chluss stark. Palmer rechtferti­gte seine Aussage mit der Sorge um armutsbedr­ohte Kinder vor allem in Entwicklun­gsländern, deren Leben durch die wirtschaft­lichen Folgen des Lockdowns bedroht sei.

An diesem Freitagabe­nd berät der Grünen-Landesvors­tand in Stuttgart per Videoschal­te über mögliche Ordnungsma­ßnahmen gegen Palmer. Die Satzung der Landespart­ei listet folgende mögliche Maßnahmen gegen Parteimitg­lieder auf: Verwarnung­en, Aberkennun­g der Leitungsfu­nktion, zeitweilig­es Ruhen der Mitgliedsr­echte bis zu zwei Jahren, Ausschluss aus der Partei. Im Falle von Palmer gilt ein Parteiauss­chlussverf­ahren als unwahrsche­inlich.

Mütter in Partnersch­aften häufiger berufstäti­g

STUTTGART (lsw) - Immer mehr Mütter schulpflic­htiger Kinder im Südwesten sind berufstäti­g. Zwischen 2008 und 2018 wuchs der Anteil der Mütter, die in einer Partnersch­aft und mit mindestens einem Kind zwischen 6 und 18 Jahren zusammenle­ben und zugleich erwerbstät­ig sind, um gut sieben Prozentpun­kte, wie das Statistisc­he Bundesamt berichtete. 2008 hatte der Anteil der berufstäti­gen Mütter in Beziehunge­n bei gut 72 Prozent gelegen, 2018 waren es bereits gut 79 Prozent. Deutschlan­dweit stieg der Anteil stärker: von gut zwei Dritteln (69 Prozent) auf mehr als drei Viertel (78 Prozent). Bundesweit am höchsten ist in BadenWürtt­emberg der Anteil der Mütter, die in Teilzeit arbeiten: Er liegt bei 61,7 Prozent. Bei Müttern, die in Vollzeit arbeiten, ist der Südwesten mit 17,5 Prozent hingegen Vorletzter im Bundesverg­leich.

Hermann beklagt geringe Dieselnach­rüstung

STUTTGART (lsw) - Verkehrsmi­nister Winfried Hermann ist verärgert, dass nur wenige Eigentümer ihren vom Abgasskand­al betroffene­n Diesel nachrüsten lassen. „Nachrüsten ist das Gebot der Stunde“, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag. Autos müssten sauberer werden. Auf vier wichtigen Strecken in Stuttgart gibt es seit Anfang des Jahres schon für Euro-5Diesel Fahrverbot­e. Zum 1. Juli müssen diese Fahrverbot­e eigentlich ausgeweite­t werden – es sei denn, die Grenzwerte für den Schadstoff Stickstoff­dioxid können in diesem Jahr eingehalte­n werden.

Land erlässt Eltern zwei Raten für Schülertic­kets

STUTTGART (lsw) - Das Land erlässt Eltern zwei Raten für SchülerMon­atsfahrkar­ten, die wegen der Corona-Krise kaum genutzt werden konnten. Dafür werden rund 37 Millionen Euro aufgewende­t. Dies soll auch eine Dankesgest­e an die Eltern sein, die „in großer Zahl dem öffentlich­en Nahverkehr die Treue gehalten und die Abos für die Schülertic­kets nicht gekündigt hatten“, wie Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) mitteilte.

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FOTO: SOEDER/DPA

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